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PG Am Weinstock Jesu –

Liebe Schwestern, Brüder, Kinder,
große und auch kleine Sünder,
zefix, es kann doch gar net sein,
schau ich in den Kalender rein,
es ist schon wieder Fasching dran,
die Zeit vergeht, so staunt man dann,
dabei, ich könnte es doch schwören,
tat grad noch „stille Nacht“ erst hören.
Nun gut, das Jammern ist bekannt:
„Die Zeit geht schneller hin ins Land!“
Kaum Weihnacht´ rum, bald Ostern ist,
ne stressig´ Zeit für manchen Christ,
gerad´ für die, ich seh euch schon,
die bald hingeh´n zur Erstkommunion.
Ja – wenn sie da sind, muss ich sagen,
manchmal tu ich mich schon fragen,
was meldet sich da mancher an,
der dann nie in die Kirch´ komm´ kann?

Die Zeit, sie schreitet munter weiter,
da kommt der Sommer, das wird heiter,
zu Weinfesten muss ich nix sagen,
da muss man manchmal was ertragen,
wenn man direkt als Nachbar wohnt,
doch für die Gruppen es sich lohnt.
Es ist doch sehr bemerkenswert
und deshalb find ich´s nicht verkehrt,
dass diese Feste etwas schaffen:
dass Menschen sich zusammenraffen
und GEMEINSAM etwas leisten,
das lob ich mir dabei am meisten.
Nun, war das Weinfest mal in Zeil,
geht es schon sehr nach Weihnacht steil,
so dreh´n wir uns im Hamsterrad,
die Zeit, ja sie verfliegt so grad.

Nun wäre es gar müßig sehr,
wenn ich mich nur hier rumbeschwer,
ich soll es ja wie Jesus machen
und euch erzähl´n paar gute Sachen.
Schau´n wir doch mal zum Petrus hin,
das kam mir so grad in den Sinn,
als ich das Evangelium las -
wie er wohl damals so da saß:
die ganze Nacht hat er gefischt,
was war im Netz, ganz einfach: nischt!
Der war frustriert, am Boden gar,
wie gut, dass da ein Jesus war.
Wie sind oft menschliche Methoden,
wenn einer liegt da ganz am Boden?
Wie oft bekommt der nur zu hören:
du liegst im Weg, du tust nur stören?
Ist einer erst mal richtig unten
und steht dazu, ganz unumwunden,
dann ist er oft ein armer Mann,
in der Gesellschaft ganz arm dran,
geht’s dir echt schlecht und bist allein,
dann bist fürwahr ein armes Schwein.
Wie oft ich musst´ es schon erleben,
dass wir uns nicht einand´ erheben,
sondern froh, wenn einer siegt,
der and´re in der Gosse liegt.
Wie anders ist´s bei Jesus nur,
wenn wir mal folgen seiner Spur.
Der sieht den Petrus ganz bedrückt,
sagt nicht: „ach, mach dich nicht verrückt.“
Er nimmt ihn ernst in seinem Kummer,
doch jetzt kommt dann die große Nummer:
Er traut ihm zu, dass er was kann.
Er sagt zu ihm: „Du bist mein Mann!“
Was ist das für ne Explosion!
Vorstellen möcht´ ich mir das schon:
Grad wenn ich mal ganz unten bin,
Gott glaubt an mich, welch ein Gewinn.

Nun ging es nicht nur Petrus so,
davor ward schon Jesaja froh,
wir hörten vorhin in der Lesung,
dass er schon fast war auf dem Absprung.
Ein Ruf von Gott, direkt an mich?
Das ist schon hart, dass schaff ich nich´!
Ich denk´, dass kennen manche hier,
denn hätte ich jetzt den Plaisir
und würde mal da runtergehen,
mit Mikrofon danebenstehen
und Sie mal nach dem Glauben fragen -
was hätten Sie dazu zu sagen?
Da zieht man schnell die Köpfe ein
schau mich nicht an, das wär gemein!
Mit Mikrofon losgehen Richtung Gemeinde
Nun gut, ich lass´ dabei bewenden,
das hier soll nicht als Drama enden.
Doch eigentlich ist es recht schad´,
immer predig ich – wie fad.
Ich bin mir sicher, dass ganz viele,
auf die ich jetzt grad runterschiele,
ne Botschaft in ihr´m Herzen tragen,
die es sich lohnt, weiterzusagen
Nun gut, so leid es mir ja tut,
da fehlet euch halt noch der Mut.

Doch kommen wir zurück zur Zeit,
die da hinrennt, so schnell, so weit.
Wir sollen sie nicht nur verwalten,
wir sollen sie vielmehr gestalten.
Und wie das geht, sagt Jesus klar:
nehmt euch als Menschen immer wahr!
Habt so wie ich auch keine Freude,
wenn manch Mensch scheint gar leichte Beute
von and´ren, die nicht so recht wissen,
all´ gut´ Manieren lass´ vermissen
und gehen fremde Menschen an -
das ist ein Ding, das nicht sein kann.

Es ist für mich ein Selbstverständnis
und nicht nur bloß ein Wortbekenntnis,
wir müssen helfen den´n in Not,
das ist ganz klar Jesu´ Gebot.
Doch eines kann ich echt nicht leiden,
wenn kein´ Respekt von beiden Seiten.
Für mich ist klar, es fest so steht,
es nur im Miteinander geht.
Nur mit Verständnis und Respekt
hat man das Wort des Herrn gecheckt.
All die radikalen Köpfe,
ob Wichtigtuer, kleine Knöpfe,
Bombenleger, nur Mitläufer,
Schreihäls´ und Pistolenkäufer,
die von links und rechts da winken,
mit ihren Worten nur rumstinken,
ob IS oder Pegida,
wer ausgrenzt, das ist mir ganz klar,
all die, die hier jetzt Angst nur schufen,
die könn´n sich nicht auf Gott berufen,
nicht auf Allah, aufs Abendland
denn sie arbeiten ohn´ Verstand:
in Bibel und Koran geschrieben:
die Menschen soll´n einander lieben.

Doch fängt es nicht schon hier so an,
dass Jesu Wort bleibt hintendran?
Gar jede Form der Änderung
bringt manchen Mensch in Überschwung.
Was wird geschimpft, wenn schon ganz klein
tritt mal eine Veränd´rung ein.

Zeil: Gar viele haben´s nicht verkraft´,
dass mancher GoDi abgeschafft.
Für mich ist es ja nicht zu glauben,
das tut mir fast den Schlaf schon rauben,
Es war noch kaum vor 20 Jahren,
dass doch der Messen 4 noch waren,
an EINEM Wochenende nur -
nun, davon seh ich keine Spur,
Wir dreh´n die Uhr noch 5 Jahr´ vor,
dann pass´ mer alle ´nein Hochchor.

Sand: Ich war ja offenkund trittfest,
zu tappen in ein Wespennest.
Denn dass sich DA was ändern soll,
weil ich es fand halt nicht so toll,
da bin ich schuld und konnt nicht ahnen,
dass das würd ziehen solche Bahnen.
Ich rede, klar, ihr wisst es schon,
von der goldenen Kommunion.
Ich merkte einfach immer mehr,
der weiße Montag passt nicht sehr,
denn ja: so mancher Jubilar,
an diesem Tag war nicht mehr da.
Die stehen noch in Lohn und Brot,
da wars für mich halt ein Gebot,
mal einfach etwas neues wagen,
ich konnt nicht riechen diese Klagen,
doch wär es schön, ihr tät´ vertrauen,
wir werden draus was gutes bauen!

Die Zeit, sie geht so schnell vorbei,
doch war es mir nicht einerlei,
euch diese Worte mitzugeben,
dass sie begleiten euer Leben,
ob ne Minute, ob nen Tag,
das liegt an euch, für mich kei´ Frag,
nehmt mit die Botschaft vom Erbarmen
der Liebe Gottes und jetzt: Amen

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