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Auf ein Wort

Liebe Leserinnen und Leser, 

Abenteuer Heiliger Geist

so das Thema dieses Pfarrbriefs, zugegeben zu Pfingsten scheint das beinahe unkreativ und wenig „geistreich“.
Aber, so dürften Sie mich kennengelernt haben oder auch aus meinem persönlichen Weihespruch herauslesen können, ist mir genau dieses Thema persönliche Motivation geworden, die ich nicht müde werde zu vermitteln:

„Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“, 2Kor3,17

Um ein Abenteuer zu erleben, muss man sich zunächst auf etwas einlassen; etwas, das zumeist außerhalb der persönlichen Komfortzone liegt. Um ein Abenteuer in Verbindung mit dem Heiligen Geist zu bringen, versuche ich, dies bildlich anhand einer Reise darzustellen. Eine Reise, die uns vielleicht auch herausfordert, unser sicheres und wohliges Umfeld zu verlassen und uns auf das Unbekannte einzulassen. Das eröffnet neue Sichtweisen, neue Horizonte, nicht nur im religiösen Sinn. 
Der Heilige Geist, oft nicht nur als Tröster sondern auch Wegbegleiter beschrieben, begleitet uns dennoch stets. Er ist das „Add-on“ zu unserem eigenen Geist und Bewusstsein. Der Heilige Geist lädt uns ein, die Welt um uns frei und offen, unvoreingenommen wahrzunehmen, so eine tiefere Beziehung zu unserem Umfeld und damit zu Gott zu entwickeln und die Welt durch seine Augen zu sehen, nicht nur durch unsere Eigenen. Sicherlich eine Betrachtung, die unser menschliches Kleinklein übersteigt.
Ich bin mir sicher, der Heilige Geist spielt nicht nur auf einer konkreten Reise eine zentrale Rolle im Leben eines gläubigen Menschen. Für mich ist der Heilige Geist der Aspekt Gottes in unserer Zeit. Stets präsent, auch wenn wir ihn nicht immer vermuten. 
Viele Menschen berichten von tiefgreifenden Erfahrungen und Begegnungen mit dem Heiligen Geist. Diese Momente können in Zeiten des Gebets, der Anbetung oder sogar in alltäglichen Situationen auftreten. Sie sind oft geprägt von einem tiefen Frieden, einer überwältigenden Freude oder einer klaren Führung in schwierigen Entscheidungen. 
Eben das kann ich für mich bestätigen und ich könnte dies mit der einen oder anderen Geschichte aus meinem eigenen Leben darstellen.

Erst kürzlich, so meine ich, habe ich so einen Moment erlebt. Eventuell ging es Ihnen ähnlich, als Anfang Mai Papst Leo XIV. das erste Mal auf der Loggia des Petersdoms erschien. Man könnte nun viel über einen Moment der tiefen spirituellen Bedeutung oder der göttlichen Führung sinnieren, das wäre aber weniger mein Stil. Dennoch: Allein die Wahl von Robert Francis Prevost, für die Meisten unerwartet, als auch die Wirkung seiner ersten Worte waren für mich etwas Bewegendes, Motivierendes und Erstaunliches. Für mich Heiliger Geist pur.
Schlussendlich war dieser Moment einer, der mir sagt: Das passt für mich, das ist gut für mich, auch als Diakon in dieser doch mehr und mehr geschüttelten Kirche beizutragen.  
Auf das Leben bezogen und etwas verallgemeinert, zeigt mir dieser Moment, dass der Heilige Geist uns auch und insbesondere in schwierigen Zeiten unterstützt und hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Bei allem Abenteuerlichen, Gutem wie Schlechtem, was einem im Leben widerfährt, ist und bleibt der Heilige Geist ein innerer Kompass, der uns den Weg zeigt und uns ermutigt, das Richtige zu tun. Wenn wir uns verloren fühlen oder nicht wissen, welchen Weg wir einschlagen sollen, können wir auf den Heiligen Geist vertrauen, der uns die nötige Klarheit anbietet.

Um das zu unterstreichen, fallen mir weitere, wichtige Merkmale des Wirkens des Heiligen Geistes ein, die Früchte des Geistes, wie sie im Brief an die Galater (Gal 5,22-23) beschrieben werden: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Auch wenn diese Eigenschaften kein Dauerzustand im Leben sind und auch nicht immer gleichzeitig vorherrschen, sind sie dennoch Zeichen eines Lebens, das vom Heiligen Geist erfüllt ist und in dem Gottes Charakter auch im allzu Menschlichen sichtbar wird.
Lass das Abenteuer beginnen…
Nicht immer einfach, aber dennoch beginnt jedes noch so kleine Abenteuer mit dem Heiligen Geist mit einer offenen und empfänglichen Haltung. Es erfordert Mut, Vertrauen und die Bereitschaft, sich auf den Heiligen Geist, auf Gott, einzulassen. Immer wieder. 
Meine Empfehlung, gerade für Pfingsten, aber ebenso für das gesamte Jahr: Lassen Sie sich auf dieses Abenteuer ein, wagen und entdecken Sie die wunderbaren Möglichkeiten, zu denen uns der „Kompass Heiliger Geist“ im Leben führt.

Seien Sie abenteuerlustig, der Heilige Geist ist dann erst recht dabei!

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest, erholsame und erbauliche Feiertage.
 

Ihr Diakon
 Andreas Hofer