Die katholische Pfarrgemeinde St. Peter und Paul kann auf etwa 260 Jahre Kirchenjubiläum, also Kirchweihe zurückblicken. Wenn auch über dem Kirchenportal die Jahreszahl 1758 eingemeißelt ist, so ist doch anzunehmen, dass die Krümler schon vorher ein Gotteshaus besessen haben. Im Jahre 1358 ist von einer Dorfbewohnerin „Berthel vor dem Kirchhoff“ die Rede. Dies ist ein Hinweis darauf, dass es neben dem Kirchhof auch eine damit verbundene Kirche gegeben hat. Aus der Gotteshausrechnung 1649/50 von Krum ist zu entnehmen, dass schon um dieser Zeit das Kirchenpatrozinium St. Peter und Paul gefeiert wurde. Der Pfarrer von Zeil, sowie der örtliche Schulmeister, wurden mit einer „Mahlzeit“ für ihre Dienste entlohnt.
An einigen Details und dem Umfeld ist zu erkennen, dass zur Sicherheit der Dorfbewohner eine Kirchenburg angelegt war. Am Kirchturm erkennt man unter dem jetzigen Kirchendach zwei Giebelabdrücke von kleineren Gotteshäusern. Eine Mauer umschloss die Kirche noch weit in die neuere Zeit hinein. Jetzt sind noch einige Reste an der Südseite zu erkennen. Das Älteste an der Kirche ist somit der Turm, der vermutlich im 14. Jahrhundert als Wehrturm errichtet wurde. Gotische Schallöffnungen lassen diesen Schluss zu. Noch heute ist das Kirchturminnere allein durch die im Kirchenboden befindliche Tür zu erreichen. Aus dem Jahr 1662 stammt die älteste Glocke von dreien. 1652 wird in einer Gotteshausrechnung von einer mechanischen Uhr gesprochen. Eine Sonnenuhr war an der Südseite des Turmes angebracht. Von einer Orgel ist 1739 die Rede. Es wurde ein gebrauchtes Instrument für 19 Gulden von der evangelischen Pfarrei in Uchenhofen erworben. Gegen 1750 erschien die Kirche erweiterungsbedürftig. Daher erhöhte man 1757den Kirchturm um ein weiteres Stockwerk, riss das alte Langhaus ab, verlängerte und verbreiterte das neue und setzte an den Ost-/Nordteil des Langhauses die Sakristei an. Baumeister war Ägid Biertempfel aus Goßmannsdorf, der Bruder des damaligen Zeiler Pfarrherrn Georg Adam Biertempfel. Die Bauarbeiten gingen zügig voran. Bis zum Winter 1757 war der Neubau unter „Dach und Fach“. Die Steine des Abrisses wurden wieder verwendet, ergänzt durch neue aus den heimischen Steinbrüchen. Die Restarbeiten im Kircheninnern wurden 1758 abgeschlossen. Eine genaue Beschreibung der Arbeiten, Auflistung der heimischen Bauleute und deren Bezahlung beschreibt Heimatforscher Heinrich Weisel in den Pfarrbriefen von Januar bis Oktober 1999.
Im Innern wurde die Kirche barockisiert. Johann Peter Hellmuth schuf 1758 die Deckenstuckierung. Gleichzeitig wurde die Kanzel angekauft. Der heutige Hochaltar stammt aus der Dominikanerkirche von Bamberg, die der Säkularisation zum Opfer fiel. Der Erwerb kam 1804 zustande durch einen Staffelbacher Schneider, der Beziehungen zu den Bamberger Staatsbeamten hatte. Die Abwicklung besorgte der Lehrer von Krum. Anstelle eines Altarblattes bildet die optische Mitte ein Vesperbild der schmerzhaften Muttergottes. Darüber befindet sich das fürstbischöfliche Wappen von Graf Konrad von Stadion und Tannhausen, der von 1753-57 regierte. Zwei Heiligenfiguren flankieren den Altar: St. Johannes der Evangelist (links) und St. Maria Magdalena (rechts). Zu beachten wären noch die barocken Kirchenbankwangen.
Als prachtvolles Kunstwerk schmückt die barocke Kanzel den Kirchenraum. Da früher hier Gottes Wort verkündet wurde, sitzen um dem Sims herum die vier Evangelisten mit ihren Symbolen. Von links nach rechts Matthäus mit einer Menschengestalt. Lukas mit dem Stier, Johannes mit dem Adler und Markus mit dem Löwen. Auf dem Schalldeckel ist der der gute Hirte zu erkennen.
Ein weiteres Schmuckstück ist die barocke, gekrönte Madonna mit dem Jesuskind auf dem Arm, das die Weltkugel trägt.
Das älteste Instrumentarium ist der hölzerne Opferstock. Ist er noch aus der Vorgängerkirche oder der Opferstock, der einst am Kreuz auf der Hohen Wann stand, was auf die eisernen Beschläge vermuten lassen? In den alten Kirchenrechnungen von Krum (z. B. 1762) sind immer zwei Opferstöcke aufgeführt. Einer in der Kirche und einer beim Kreuz auf der Hohen Wann. Der zweite wurde oft von Dieben aufgebrochen und daraufhin immer mehr mit stabilen Eiseneinfassungen und mit einem Schloss versehen. Er wurde letztmalig in der Kirchenrechnung von 1869 verzeichnet.
In der Kirchenrenovierung vor 10 Jahren entdeckte man ein verborgenes Deckengemälde, von welchem aber nur ein kleiner Teil aus Kostengründen freigelegt wurde. Stammt es von Johann Peter Herrlein, der die Zeiler Pfarrkirche mitgestaltete? Dies ist möglich, denn der Maler Herrlein und der Stuckateur Johann Peter Hellmut arbeiteten oftmals gemeinsam, wie auch in Zeil.
Nach der Pfarreigründung wurde das Krumer Gotteshaus 1896 zur Pfarrkirche erhoben. Eine Innensanierung erfolgte 1899; 41 Jahre später erfolgte eine weitere Renovierung durch Pfarrer Full mit Vergoldung der Altäre. Während des 2. Weltkrieges wurde die Kirche stark beschädigt. Granaten schlugen in den Kirchturm ein, und es wurden Giebel und ein Teil der Fassade beschädigt. 1947 erfolgten dürftige Ausbesserungen, bevor 1952/53 Pfarrer Anton Kehl eine Generalsanierung vollzog. Eine Renovierung erfolgte auch 1966. Pfarrer Rainer Fries schloss 1983 eine umfangreiche Kirchenrenovation ab. Bei dieser löste ein neuer Altar ein Provisorium ab, was der Liturgiereform Rechnung trug. Seitenaltäre waren verschwunden. In neuem Glanz erstrahlte die Kirche nach der Renovation im Jahre 1999 unter Pfarrer Eberhard Pfarr, als die neoromanischen Seitenaltäre mit den Kirchen- und Pfarreipatronen St. Peter und Paul wieder ihren ursprünglichen Platz in der Kirche erhielten. Die beiden Kirchenpatrone in den Seitenaltären wurden von dem in Krum geborenen Bildhauer Johan Baptist Mantel (1855-1912) angefertigt. Sein Vater war der Gastwirt und Bierbrauer Philipp Mantel (ehemalige Hausnummer 33, jetzige Pizzeria). Der Bildhauer hatte seine Werkstatt in Erlangen, wo er auch verstarb.
Ein neuer Volksaltar schmückt den Altarraum. Dieser wurde von dem Steinbildmauermeister Andreas Brecht aus Zeiler Sandstein gefertigt.
2014 wurde der gefährliche Zugang zur Kirche, der direkt auf die Hauptstraße führte, beseitigt. Dafür ist jetzt ein neuer da, direkt am Kriegerdenkmal vorbei, das geschaffen aus weißem Mainsandstein von dem Eltmanner Bildhauer Adolf Thomann aus Eltmann, schwingt sich der Weg mit durchgehendem Geländer zur Kirche hoch, wo der Vorplatz gleichzeitig restauriert wurde.
Erwähnenswert ist noch, dass auf der östlichen Rückseite der Sakristei ein Wappen eingelassen ist. Es zeigt jeweils zu senkrechten Hälften eine Schere und drei Hügel. Es scheint auf das Geschlecht hinzuweisen. Da es auf dem Kopf steht, bedeutet dies, dass das Geschlecht derer „von Scherenberg“ aus Frankenwinheim. ausgestorben ist. Als letztes aus dem Adelsgeschlecht starb 1496 Fürstbischof Rudolf II. von Würzburg. Ob das Steinwappen mit einer ehemaligen Festung auf dem benachbarten Schlossberg in Verbindung steht, ist ungewiss. Zur Erinnerung daran steht heute noch in der Ortsmitte von Frankenwinheim eine Statue von Rudolf von Scherenberg, die von Bildhauer Günther Hampel aus Sand gefertigt wurde.
zusammengestellt von Wolfgang Ortloff
Quellen:
- Doktorarbeit von Pfarrer Anton Kehl, Zeiler Chronik Band 3
- Niederschriften von Heimatforscher Heinrich Weisel
- und schulgeschichtliche Aufzeichnungen.