Durch eine Stiftung mehrerer Ritter, besonders aber der Herren von Bastheim, wurde im Jahr 1165 an dieser Stelle eine kleine Ritterkapelle erbaut. Oft ist in Jahrhunderten an ihr repariert worden, denn sie stand dem Einsturz nahe bis 1727, also 562 Jahre.
Es folgte zwischen 1728 und 1731 der Neubau einer Barockkirche mit 260 Sitz- und Stehplätzen. Am 27. September 1752 war die Einweihung durch den Würzburger Weihbischof Daniel Anton Gebsattel.
Der Turm soll 1733 vollendet worden sein. Die jetzige Kirche ist ein Erweiterungsbau vom Jahre 1928 nach Plänen des Architekten Rudolf Hofmann, Würzburg. Chor und Turm der alten Kirche blieben stehen, ein neues Langhaus mit Raum für 900 Sitzplätze und mit 5 Fenstern an jeder Seite wurde angebaut.
Die Decke ist ein Rabitztonnengewölbe.
Kirchenpatron ist St. Nikolaus, Bischof von Myra, der in Überlebensgröße über dem Hochaltar steht (spätgotisch um 1500). An der Ostaußenwand des Chores ist der Giebel einer Sakraments-nische (spätgotisch um 1506) eingemauert.
Kirchenbau 1928
Am 6. Mai 1928 war die Grundsteinlegung und schon am 12. November des selben Jahres konnte die Kirche durch Herrn Bischof Matthias Ehrenfried von Würzburg geweiht werden.
Machen wir einen Rundgang:
Der Hochaltar wurde im Rahmen der Innenrenovierung 2019 näher ins Kirchenschiff unter den Chorbogen verlegt.
Er wurde dabei renoviert und aufgearbeitet. In der Mitte steht überlebensgroß die Heiligenfigur vom Kirchenpatron St. Nikolaus, Bischof von Myra (spätgotisch um 1500).
Rechts und links stehen neben dem Tabernakel die kleinen Figuren der Apostelfürsten Petrus und Paulus.
An den Außenseiten stehen das Bamberger Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde. Gekrönt wird der Hochaltar von der Heiligen Dreifaltigkeit mit der im Himmel aufgenommenen Maria.
Der Volks- bzw. Opferalter ist aus Juramarmor und ist der Mittelpunkt des Gotteshauses. Er ist erhöht auf der Altarinsel zusammen mit dem Ambo und dem Priestersitz aufgestellt.
Die beiden Seitenaltäre wurden nach dem 2. Kirchenbau im 18. Jahrhundert aus Bamberg erworben. Es sind vornehme Frühbarockbauten (1630 und 1638), die durch Inschrifttafeln als Stiftungen des Bamberger Fürstbischofs Franz von Hatzfeld zur Erinnerung an den Domherrn Georg von Neustetter und den Domprobst Joh. Christ von Neustetter bezeugt sind.
Aufgrund vieler Wünsche aus der Pfarrei wurde ab 1980 die Restaurierung der seit 1970 ausgelagerten Altäre aktuell. 1989 renovierte die Firma Wald schließllich die Altäre und stellte sie im September 1990 wieder auf.
Linker Seitenaltar: Aus dem Jahre 1688 mit dem Bild „Maria Himmelfahrt“, gemalt 1831 von Peter Geist in Würzburg.
Rechter Seitenaltar: Aus dem Jahre 1630 mit dem Bild von „Johannes Nepomuk“, dem Brückenheiligen von Prag, Maler unbekannt.
Es folgen rechte Seite die Kanzel (spätgotisch um 1725) mit den vier Evangelisten Matthäus (Mensch mit Flügeln), Markus (Löwe). Lukas (Stier) und Johannes (Adler), oben über dem Baldachin der hl. Paulus, es folgen St. Gertraud (spätgotisch 1480), der Hl. Florian, an der Rückwand St. Petrus Canisius und Theresia vom Kinde Jesu, die Schutzpatrone beim Kirchenbau 1928 (Bildhauer Sonnleitner, Würzburg 1935) und St Antonius und St. Aloysius,
Linke Seitenwand von vorne; in der Nische Pieta (Maria mit dem vom Kreuze genommenen Leichnam Jesu auf ihren Knien), St. Wendelin,Mutter Anna Selbtritt mit Maria um 1780, St. Josef und St. Sebastian.
In der Mitte hinten steht der Taufstein (Bildhauer A. Geisel aus Zeil, 1928).
In der neu gestalteten Andachtskapelle im Chor ist an der Ostseite die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes (Rokoko um 1730), links die frühere Prozessionsfigur Maria Immaculata. Der Ambo und der Altartisch wurden vom Sander Korbmachermeister Stefan Rippstein mit heimischen Weiden geflochten. Die Tischplatten hat Andy Schnapp angefertigt.
Links und rechts an den Innenwänden des Kirchenschiffes sind je 7 Stationsbilder des Kreuzwegs angebracht, eine Stiftung aus dem Jahr 1765.
Die Orgel wurde 1928/29 unter Mitverwendung des alten Orgelmaterials vom Orgelbauer Hofmann, Hofheim, gebaut.
Sie wurde aufgefrischt und 2019 technisch durch eine neue elektronische Orgel ersetzt.
Von den 1933 vorhandenen 4 Glocken, ein TeDeum-Geläute (Gebr Ullrich, Apolda), mussten die drei größten im 2. Weltkrieg abgeliefert werden.
Nach dem Krieg wurden 1949 eine Herz-Jesu und eine Marienglocke und 1957 eine Nikolaus-Glocke von der Fa. Czudnochowsky, Erding, vormals Fa. Ullrich, Apolda, beschafft.
Kurze Pfarrgeschichte
Sand war bis 1682 Filiale von Knetzgau, dann von Zell a. E. Zwischen 1559 und 1588 war Sand volle 29 Jahre evangelisch. Im Jahr 1882 wurde Sand Expositurkaplanei (Kaplan wohnte in Sand), 1917 Lokalkaplanei und 1922 Pfarrei. Der bisherige Kaplan Andreas Hetzler wurde der erste Pfarrer. Ihm folgten von 1936 – 1953 Pfr. Albrecht Söller aus Eltmann, Pfr. Rudolf Mauder aus Schweinfurt von 1953 – 1972, Pfr. Bernhard Strohmenger aus Mellrichstadt von 1972 – 2008, von April 2008 - 2011 Pfr. Stephan Schwab, der gleichzeitig Seelsorger in Zeil, Sand, Krum und Ziegelanger, der Pfarreiengemeinschaft „Am Weinstock Jesu“ war. Seit 2011 ist Michael Erhart Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft und damit auch in Sand, der auch die Verantwortung für die Außen- und Innenrenovierung trug.
Kirchenumgestaltung und Renovierungen
Die neueste grundlegende Außenrenovierung der Kirche und des Turmes mit Erneuerung des Daches wurde im Jahr 2017 vorgenommen. Für Renovierung des Turmes übernahm die politische Gemeinde die Baulasten.
Im Jahr 2019 erfolgte die Renovierung und Umgestaltung des Innenbereiches. Dabei wurde der Hochaltar nach hinten unter den Chorbogen versetzt, neu renoviert und wieder aufgestellt.
Die Infrastruktur des Kirchenbereichs wurde grundlegend erneuert, eine neue Bodenheizung mit umweltfreundlichem Pelletsbetrieb installiert und die Elektroinstallation vollkommen erneuert.
Dabei wurde auch die Beleuchtung modern gestaltet. Auch eine farbliche Illumination ist jetzt möglich.
Eine wesentliches Gestaltungselement war die Einrichtung einer Kapelle im bisherigen Chorraum für Andachten und kleinere Gottesdienstfeiern.
Für die Planung und Ausführung der Innen- und Außenrenovierung war der Zeiler Architekt Gerhard Herlein verantwortlich.
Am 25. Januar 2020 wurde die Wiedereröffnung der Pfarrkirche mit einer feierlichen Prozession und einem Festgottesdienst nach 12 Monaten Umbauzeit begangen. Die vorherige Außen- und Innenrenovierung der Kirche datiert aus 1969/70.
Dabei wurde der Innenraum nach der Liturgiereform umgestaltet, der Opferaltar aus gelbem Juramarmor in die Mitte der Apsis gestellt. Die Seitenaltäre wurden herausgenommen. 1980 wurde der Kirchturm saniert, eine Alarmanlage eingebaut und die Kirche innen mit einem neuen Anstrich versehen.
1989 wurden dann beide Seitenaltäre auf Wunsch der Bevölkerung wieder renoviert und 1990 mit altem Glanz wieder aufgestellt
Die feierliche Segnung der renovierten und wieder auf-gestellten Seitenaltäre nahm am 16.09.1990 der Würzburger Weihbischof Helmut Bauer vor.
Später wurde von der KAB am nördlichen Seiteneingang ein behindertengerechter Eingang geschaffen.
Im Rahmen der Kirchplatz-Neugestaltung wurde im Jahr 2008 auch der Treppenaufgang beim westlichen Haupteingang umgestaltet, die Mariensäule generalüberholt und auf der Nordseite neu aufgestellt. Außerdem wurde das Kirchenumfeld neu gestaltet.
Stand:Januar 2020
Zusammengestellt aus Gemeinde- und Pfarrchronik von Karl Löser