Auch in diesem Jahr führten die Ministrantinnen und Ministranten unserer Pfarrei eine lebendige Tradition fort, das Ratschen.
Statt des gewohnten Glockenläutens begleiteten sie mit ihren hölzernen Ratschen das kirchliche Leben während der stillen Tage zwischen Gründonnerstag und der Osternacht.
Diese uralte Tradition geht auf den Glauben zurück, dass die Glocken der Kirchen nach Rom fliegen, um dort in der Zeit der Passion zu ruhen. Während die Glocken schweigen, übernehmen die Ratschen die Aufgabe, die Gläubigen an Gebetszeiten und Gottesdienste zu erinnern und sie auf die bevorstehende Feier der Auferstehung vorzubereiten.
Besonders erfreulich ist, dass die Aktion nicht nur unsere liturgischen Bräuche pflegt, sondern auch eine bedeutende Wirkung auf die jungen Menschen selbst hat. Beim gemeinsamen Ratschen entwickeln unsere Ministranten wichtige soziale Kompetenzen: Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein, Verlässlichkeit und das Erleben echter Gemeinschaft. Sie lernen, aufeinander Rücksicht zu nehmen, sich abzusprechen und gemeinsam etwas zu bewirken – Fähigkeiten, die sie ihr ganzes Leben begleiten werden.
Dieses Engagement wäre ohne die Unterstützung der Eltern kaum möglich. Es ist ein starkes Zeichen, dass Glaube und Gemeinschaft auch in den Familien gelebt werden, wenn Eltern ihre Kinder ermutigen, ihre Fähigkeiten einzubringen und gemeinsam mit anderen das Gemeindeleben aktiv mitzugestalten. Dafür danken wir von Herzen!
Die Aktion wurde von der Gemeinde sehr positiv aufgenommen und zeigte einmal mehr, wie wichtig das Engagement der jungen Christen für unser Gemeinschaftsleben ist.
Allen Beteiligten – unseren jungen Ratscherinnen und Ratschern, den begleitenden Eltern und dem Organisationsteam – ein herzliches Dankeschön.
Wir freuen uns schon auf viele weitere gemeinsame Aktionen.
Justus Wohlleber