Liebe Schwestern, Brüder, Kinder,
kleine und auch große Sünder,
ihr seid ja hier, wie wunderbar,
dass es mich freut, das ist ja klar.
Denn spreche ich normal von Gott,
dann laufen viele gleich schon fort.
Wir sind ja schön im Fasching jetzt,
es überall da draußen fetzt,
Fastnachtstrubel überall
mit hoffentlich nicht viel Krawall.
Überall ist Glanz und Glitter -
und Jesus kommt – knallhart mit Splitter.
Er schon am Aschermittwoch steht,
wo Lebensfreud´ vorüber geht.
Er tat wohl den Gedanken hegen,
den Finger in die Wunde legen,
dass wir als Menschen unbedacht,
so manche Dinge ham gemacht,
die nicht so sind in Gottes Stil.
Davon gibts leider viel zu viel.
Und wenn es ist auch ganz schön bitter,
mich reizt das Bild von diesem Splitter.
Im englischen es heißt „to split“,
da nehm ich euch jetzt einfach mit,
das heißt ganz einfach so mal „spalten“,
da kann die Red´ ich gut gestalten.
Gespalten ist grad ganz arg sehr,
die Welt, das wiegt unendlich schwer.
Nicht ganz wie früher, arm und reich,
das geht ja jetzt schon gegengleich,
da gibt’s zum ein´ Amerika,
das steht ja grad so ganz groß da
und sagt, wie soll die Welt gescheh´n,
nach ihrem Willen soll´n besteh´n.
Ich denke nur an Freitag Abend,
dieses Gespräch wohl nicht erhabend,
Selenskij hier, der Trump dann dort,
da gabs nur Stress in einem fort.
Da wurde mehr als nur gestachelt,
da wurde richtig angekachelt.
Der Fried´ist wichtig, ohne Frage,
doch seh´ ich auch nen Grund zur Klage,
dass man nicht eingestehen kann,
wer fing den Krieg denn dort mal an?
Frieden braucht ein gutes Bett,
dann wird es schön, dann wird es nett,
doch wenn da halt nur Stacheln sind,
dann wird das nix so schnell geschwind.
Nun, Wahrnehmung verzerrt sich sehr,
das sieht man hier auch gar nicht schwer,
die Wahlen sind ja jetzt vorbei,
natürlich gibt es noch Geschrei,
da wurde doch manipuliert!
Nun wer die Wahlen nicht kapiert,
der kann darüber lange klagen,
man kann es auch mal einfach sagen:
das haben viele gut getan,
dass Demokratie noch kommt voran.
Doch auch hier gibt’s einen split,
da komm ich einfach gar nicht mit.
Mehr als doch 20 Prozent,
der AfD sind zugerennt.
Ich werd´s gewisslich nicht verhehlen,
und das auch hier und jetzt erzählen,
für mich ist´s schlimm, das allemal,
dass aktuell ganz ohne Zahl,
aufgrund so ein´ger Zuwand´rer,
der Staat grad wird ein anderer,
dass Straßensperren wir aufbauen,
weil können wir nicht mehr vertrauen,
dass Faschingszüge sicher sind,
für Klein und Groß, für Alt und Kind:
DAS kann ja echt nicht gut mehr sein,
doch stimm ich dennoch da nicht ein,
dass alle Menschen, die geflohen,
vor anderen Menschen, die da drohen:
ihr seid nur Dreck, ihr seid nichts wert -
dass die bei uns jetzt all´ verkehrt.
Nene, ich mach jetzt mal den Ritter,
erhebe neu den kleinen Splitter:
Es gibt die, die tun wirklich weh,
doch wenn ich mal genau drauf seh,
dann gibts genug, die stimmen ein,
die wollen hier Gemeinschaft sein.
All die, die ehrlich hier drum ringen,
dass sie sich tun hier gut einbringen,
die wirklich in Respekt hier leben,
den´ muss man eine Chance geben.
Dass die Gesellschaft sich verändert,
dass seh´ ich nicht nur bei „gegendert“,
das müssen wir halt akzeptieren,
nur so die Zukunft wir kapieren.
Veränderung im Übermaß,
das macht ja nicht nur immer Spaß.
Das macht ja auch die Kirche mit,
ja manchmal langsam, Schritt für Schritt.
Was gibts da gutes zu berichten,
wie kann ich schöne Worte dichten?
Der Papst ist krank, sogar sehr schwer,
sein Tod ist dennoch kein Begehr,
sein Tod, der wär nicht Kirchen-Ende,
womöglich doch ne Zeitenwende.
Wer weiß, wohin die Kirche geht,
wenn vorndran ein ganz and´rer steht.
Nur: Sargnägel bräuchten wir nicht mehr,
es is schon jetzt genug verquer.
Wir brauchen viel Veränderung,
dass wieder kommt so manch´s in Schwung.
Und dennoch ich mir sicher bin,
da steht für mich auch groß der Sinn,
WIR hier vor Ort, wir machen´s aus,
was wir aus Kirche machen draus.
Nur wenn wir hier uns gut einbringen,
dann kann auch wirklich was gelingen.
Und dieses: „Nur heran, nur Mut“,
das täte uns doch allen gut.
Nicht nur bei Kirchens, ist doch klar,
auch anderswo wärs wunderbar.
Wenn wir uns nicht nur ständig fetzen,
uns füreinander tun einsetzen,
in der Familie, hier im Ort,
wo wir uns seh´n doch ständig fort,
in den Vereinen, die beleben,
uns auch ne gut´ Kultur tun geben.
Bei allem, was grad so passiert,
nicht alle haben es kapiert:
wenn wir nicht langsam mal hinschauen,
wo wir als Menschen können bauen,
GEMEINSAM an ner Zukunft sehr,
dann wird das Leben wirklich schwer.
Wenn nur noch Hetze, Hass und List,
das einzige ja halt noch ist,
was zwischen uns, den Menschen steht,
dann: Zukunft echt nicht gut ausgeht.
Diese Piekser überall,
die´s gibt im steten Dauerschall,
die einfach schlechte Meinung zeugen,
dass wir uns nur noch runter beugen,
dass wir einander fertig machen,
wärs nicht so traurig, wärs zum Lachen.
Geht einfach aufeinander zu,
red´ miteinander, dann is´ Ruh.
Bedenket eins: der Splitter hier,
der ist ja fast ja nur eine Zier,
Der zeigt des NÄCHSTEN Fehler auf,
der HERR ist ja ganz anders drauf,
dei´ eig´nen Fehler balkendick,
die sind ja noch viel wen´ger schick.
Lass los, was dich da stets belastet,
damit du hier unangetastet.
Schaut nicht nur auf die fremden Fehler,
habt eure auch auf eurem Zähler.
So lade ich nun alle ein,
ob alt ob jung, ob groß ob klein:
Bringt eure Fehler hin nach oben,
ER meint es gut, ihn soll´n wir loben.