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PG Am Weinstock Jesu – Auch eine schöne Fahrt hat mal ein Ende

Kaum zu glauben, aber wir stehen schon wieder am Ende der Pfarreiwallfahrt. Mittlerweile sitz ich in meinem Zimmer im Hotel in Dublin und darf mich schon mal mental drauf einstellen, dass bereits morgen Großkampftag sein wird. Aber erst mal noch einen knappen Tag Irland genießen.
Man kann es nicht anders sagen: am heutigen Tag waren wir wettertechnisch echte Glücksfummler. Heut wars typisch irisch, durchwachsen, mal richtig sonnig, aber häufig auch Schauer. Nur waren die Schauer nahezu immer, wenn wir grad im Bus waren. Das waren wir heute allerdings auch recht häufig, stand ja der Transfer von Athenry nach Dublin an, einmal quer durch das Land. Den größten Fluss Irlands, den Shannon, haben wir auf einer alten Brücke überquert. 200 Jahre hat sie auf dem Buckel mit 16 Pfeilern gibt sie Stand. Unser Weg führte dann nach Clonmacnoise, einer Klosteranlage aus dem 6. Jahrhundert. Gegründet der Legende nach vom Hl. Ciaran, war es über Jahrhunderte ein Ort der Kontemplation und des Wissens. Beeinruckend, was noch erhalten ist, bedenkt man, dass das Kloster in seinen gut 1000 Jahren über 50x geplündert und immer wieder neu aufgebaut wurde. So viel Ausdauer hätte ich wohl nicht. Bemerkenswert ist dort ein Hochkreuz, gut 1000 Jahre alt, erbaut in der Zeit von König Flann. Es ist wie ein biblisches Bilderbuch und kann so manche biblische Geschichte näher bringen. Das Seitenportal ist ein sog. Flüstertor, d.h. wenn einer auf der einen Seite sein Ohr ans Portal hält und ein anderer auf der anderen Seite hineinflüstert, so kann das der Gegenüberliegende klar und deutlich verstehen. Ob so gebeichtet wurde oder Liebeserklärungen zwischen den Bewohnern der beiden geschlechtsgetrennten Klöster übermittelt wurden - wer weiß? Zum ersten Mal war es mir dann auch vergönnt, an einem päpstlichen Altar einen Gottesdienst zu feiern. Papst Johannes Paul II. hat 1979 auch Clonmacnoise besucht und der Altar samt Glasumbauung stehen bis heute. Auf die erstaunte Frage eines Mitbruders, wen ich da gefragt hab, das mir das gestattet wurde, gabs ne prägnante Antwort: wer lang fragt, geht lang irr. Uns hats jedenfalls gut gefallen und anderen auch, die sich spontan mit beim Beten und Singen anschlossen.
Nach einem Zwischenstop in Moate kamen wir nach Kilbeggan, einer Kleinstadt mit nicht einmal 900 Einwohnern, aber einer von noch 4 intakten Destillerien. Dieser mussten wir natürlich einen Besuch abstatten, gehört doch der Whiskey, angeblich von irischen Mönchen erdacht, zu Irland dazu. Die Destillerie hat noch ihre alten Werkstücke und man kann gut nachvollziehen, was für eine Arbeit das Brennen von Whiskey darstellte. Die Hallen sind geschwängert von dem Geruch. Zum Schluss durfte jeder noch eine Kostprobe genießen und 2 durften ihre Geschmackskenntnisse in unterschiedlichen Whiskeysorten erproben. Da hat der Diakon sein "Können" gezeigt. Gut geraten!
Der weitere Weg nach Dublin war dann im Bus ziemlich ruhig. Ob das nur am Schlafmangel der letzten Tage lag, ist nicht näher bekannt. Jedenfalls haben wir Dublin gut erreicht, wir sind aktuell fast direkt neben dem neuen Stadion, ich hab abends noch mal einen Sprung in die Stadt gewagt, die auch an einem Dienstag Abend voller Leben, Musik und Lachen ist. Gewiss werden wir viel davon in unseren Herzen mit nach Hause bringen.
So wünsch ich allen treuen Leserinnen und Lesern unserer Erlebnisse alles Gute. Wir sehen uns ja bald live wieder!

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