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Der Impuls zum 7. Sonntag der Osterzeit von Pastoralreferent Norbert Zettelmeier zum Nachlesen

Aus dem Johannesevangelium (Joh 17, 1-11a)

Jesus erhob seine Augen zum Himmel und sagte: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht! Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war! Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben und sie haben dein Wort bewahrt. Sie haben jetzt erkannt, dass alles,was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gabst, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen. Sie haben wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich komme zu dir.

Liedvorschläge: 281; 361
Andachtsvorschläge: 677,3: Glaube

Impuls: Zum Verstehen des Evangeliums ist es hilfreich, den Kontext, den Zusammenhang ins Auge zu fassen: der Evangelist Johannes überliefert große Reden von Jesus; man befindet sich im Abendmahlssaal, die Fußwaschung und das Mahl fand statt und Judas war schon in die Nacht hinausgegangen; nun hielt Jesus große Abschiedsreden, die seine Predigt und seine Zeichen zusammenfassten; auch kündigte Jesus sein Sterben und Auferstehen an; nun kommt unser heutiger Evangeliumstext, bevor sie in den dunklen Garten hinausgingen und Jesu Verhaftung sich anbahnte.
Unser heutiger Text ist die erste Hälfte des großen Abschiedsgebets: Jesus spricht zu Gott, seinem Vater. „Die Stunde ist gekommen.“ Durch den Tod hindurch möge er verherrlicht werden. Jesus bittet für die Jünger und die zurückbleibenden Gläubigen; und er betont, dass sie sein Wort bewahrt haben, dass sie die Wahrheit erkannt haben, dass sie zum Glauben gekommen sind, dass Gott Jesus gesandt hat und dass Gott der einzige und wahre Gott ist. Die Gemeinde, die der Evangelist Johannes vor Augen hat, muss die Feuerprobe bestehen, muss im christlichen Glauben standhaft sein, auch wenn Jesus nicht mehr sichtbar da ist.
Für unser Leben stellt sich (wieder) die große Frage, auch und gerade in Not und Bedrängnis: Glaube ich persönlich an Gott, der mein Leben erhält über den irdischen Tod hinaus, und glaube ich, dass Jesus Wahrheit von Gott gebracht hat? Dann haben wir einen ganz anderen Blick auf die Welt und unser Leben.

Gebet: Gott, Du hast uns in die Welt gestellt. Die Welt im Ganzen ist nicht das Paradies und der Himmel, sondern ein Ort des Ringens und der Bewährung. Gib uns den festen Glauben, dass Not und Bedrängnis vorübergehen, dass wir mit Dir verbunden bleiben und in Deiner Liebe das ewige Glück finden. Amen.

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