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PG Am Weinstock Jesu –

Heut möcht ich es mal wieder wagen,

Helau und auch Alaaf zu sagen,

zu tragen doch ein wenig Freude

hinein in dies kühl´ Kirchgebäude.

Das g´hört doch lang schon renoviert,

man ja gleich denkt,

is was passiert,

warum geht es denn nicht mal weiter,

sind die da oben nicht gescheiter,

da müsste doch mal was gescheh´n,

willst mal die Kirche schön anseh´n.

Nun sag ich euch, ihr lieben Leut,

vielleicht bereit´s euch etwas Freud´,

wir sind gut dran, die nächsten Schritte

geh bald nach Würzburg mit der Bitte:

so gebt uns doch ein wenig Geld,

dann is die Welt hier gut bestellt.

Dann komm ich euch mal doch entgegen,

das käm mir wir wirklich sehr gelegen,

ihr seid mir fern, ganz distanziert,

ein jeder hat es schnell kapiert,

ihr kriegt die Botschaft gar net mit,

die Worte Jesu sind ein Hit,

doch wenn ihr ganz da hinten seid,

dann ist´s für mich kei´ große Freud,

die Kirche hier is riesengroß,

sitzt ihr ganz hinten, net famos,

da muss schon bald ein Fernrohr her,

um nur zu seh´n die Schäfchen sehr.

Jesus Christ, der Superstar,

der macht´ es damals wunderbar.

 

Ja, unser Herr, ganz elegant,

der war so wunderbar galant,

der hat, nachdem er angesprochen,

sich nicht irgendwohin verkrochen,

der stellte sich den einfach´ Leuten,

tat seinen Segen d´rüber beugen,

der hat es ganz schnell mal geschafft,

dass Menschen hatten neue Kraft,

die eigentlich am Ende waren,

Ausgesetzte, die da sparen,

mit menschlichen schön Nah-Kontakten,

geschaffen wurden da schlimm´ Fakten:

ihr gehört nicht her, ihr seid nur Dreck,

macht euch fort, so ganz weit weg!

Das tut echt weh, es zu erleben,

tut´s leider heut auch noch so geben,

dass Menschen werden isoliert,

- Jeder ist wichtig – wird net kapiert,

da fehlt es an der Geistes Haltung,

der Glaube lehrt es an Gestaltung:

der Wort des Herrn ist da ganz richtig,

jeder von uns ist einfach wichtig.

Jesus Christ, der Superstar,

der macht´ es damals wunderbar.

 

Wir fangen mal ganz unten an

und nehmen mal die Kinder dran.

Ich freu mich ja, dass ihr da seid,

euch für die Kommunion jetzt vorbereit,

natürlich mich es traurig macht,

dass nicht noch mehr mich noch anlacht,

wie hieß es früher noch im Kern:

vor der Kommunion sie kommen gern,

doch nachher, hast dich kaum verseh´n,

sind sie gar nicht mehr hier zu seh´n.

Wie traurig bin ich nun gestimmt,

dass dieser Spruch so nicht mehr stimmt,

denn das kann ich mal sagen locker,

das haut mich echt fast schon vom Hocker,

ich darf ja schon fast dankbar sein,

wenn sie noch geh´n davor herein.

Die Botschaft unseres Herren Christ,

für sie schon ziemlich sehr out ist.

Und dann kommt noch der Papst daher,

mit einer Botschaft, die ist schwer,

die konnte man leicht fehlbedeuten,

ist so passiert bei vielen Leuten,

als ob der Kinder Züchtigung,

wär eine gut´ Ertüchtigung.

Man sollt genauer darauf hören,

bevor man tut sich aufbegehren,

er sagte: wer die Kinder liebt,

er ihnen doch gut Grenzen gibt.

Das wurde gleich schwer kritisiert,

ob man so wirklich hat kapiert,

was er so wirklich hat gemeint,

die Frage sei mal schnell verneint.

Da war der Herr noch anders dran,

dem schaffte man die Kinder ran,

dass er sie segnet und berührt,

damals man hat es noch kapiert:

Jesus Christ, der Superstar,

der macht´ es damals wunderbar.

 

Nun schau ich mal in das „Gedränge“,

inmitten dieser Menschenmenge.

Hach die wird auch schon älter hier,

zur Kirche gehen, welche Zier,

da gibt’s natürlich noch die harten,

die auf den Kirchgang Sonntags warten,

die traurig wären, is doch klar,

wenn Kirche nur mal samstags war.

Der Frühschoppen am Sonntag Pflicht,

ist nur nach der Kirch´ erst ein Gedicht.

Nun möcht ich doch den Blick mal weiten,

hinaus ob aller Kirchenseiten,

zu uns hierher komm´ viele Leute,

zum Teil gehetzt von mancher Meute,

die haben nur eins zum Begehr,

die hätten eine Heimat sehr.

Das sind die Ausgegrenzten heut´,

die uns der Herr jetzt anvertraut.

Und er fragt uns, das ist ganz klar,

wie stellt sich da dein Umgang dar,

wie machst du es mit diesen Menschen,

die überschritten manche Grenzen,

die zu uns kamen, um zu leben,

ham wir ne neue Chance zu geben,

sind wir noch so weit für sie offen,

dass sie hier können noch was hoffen,

oder sind wir in unsrem Denken

auch schon so weit, uns uns zu beschränken,

wie in jenem kleinen Witz,

der online offenkundig is:

Was bleibt von unsrer Krippe nur,

wenn Juden, Neger, Araber die Spur,

die sie mal einst ham abgegegeben,

sie tut es einfach nicht mehr geben,

dann bleiben klar noch ohne Wahl:

Ochs, Schafe, Esel, ohne Zahl.

Ich wünsche uns einfach mehr Einsicht,

denn ohne diese geht es gar nicht:

Wir haben nur die eine Welt,

und wären wir doch ganz schlecht bestellt,

wenn es nicht andre täte geben,

die uns erleichtern mal das Leben.

Drum sag ich es noch mal ganz laut,

dass dieser Spruch ist uns vertraut:

Jesus Christ, der Superstar,

der macht´ es damals wunderbar.

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