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PG Am Weinstock Jesu – Geschafft!

Wer wegen des angekündigten schlechten Wetters zuhause geblieben ist und denkt „Glück gehabt, nicht nass geworden“ dem muss im Nachhinein entgegnet werden „Pech gehabt, viel versäumt!“ Wochenlang Sonnenschein und dann dieses Wetter! Eigentlich müssten ja alle schlecht gelaunt sein. Aber, nein, denn es wird ja jeder nass. Der Wallfahrer vor, neben und hinter mir. Es trifft alle gemeinsam, keiner ist besser gestellt.

Wallfahrten sind eine besondere Art der Glaubenserfahrung, stark verbunden mit Körpererfahrungen inmitten Gottes Schöpfung. Im Gegensatz zu einer Pilgerreise, in der sich der Einzelne auf den Weg macht und sich unterwegs anderen Pilgern anschließt oder nicht, sind Wallfahrten immer eine Gemeinschaft. Es gibt einen gemeinsamen Beginn, Weg und einen gemeinsamen Schluss. Es ist völlig egal, wie man sich auf dem Weg macht, ob in Hightech Funktionskleidung oder Jeans und T-Shirt. Alle laufen irgendwann im gleichen wohltuenden Rhythmus, auch mit nassschweren Schuhen, Fahne auf der Schulter, dem Gewicht eines Blasinstrumentes. Es ist eine selbstauferlegte Bürde: Last tragen, Ballast abwerfen, seelisch und körperlich und dann Leichtigkeit am Ziel, gemeinsame Stärkung.

Was waren die besonderen Momente der diesjährigen Zeiler Wallfahrt?

Einer schwarzen Wolkenfront entgegenlaufen, rechts und links verbrannte braune Wiesen und Felder, die nach Regen dürsten und sich denken, es ist gut, so wie es ist; eine Meditation zur rechten Zeit und niemals Hetze; ein warmes Bier, das trotzdem schmeckt und doppelte Kuchenportion im Schwesternhaus. Berührend die Wallfahrtsmesse mit stimmgewaltigen Pilgergruppen aus ganz Franken und gespanntes Zuhören der Predigt in fast könnte man sagen „heiligem Zorn“ über selbsternannte Lichtgestalten unserer Welt. Im Abschluss versöhnlich, die persönlichen bilanzziehenden Lebenshilfen eines sprachgewaltigen Klostermannes, der in bald einen neuen Weg einschlagen wird. 25 Mal den Weg nach Vierzehnheiligen eingeschlagen, hat unser Wallfahrtsführer Reinhardt Zehner. Eine persönliche Leistung, die in einer bemerkenswerten Ehrung im Wallfahrtsgottesdienst gewürdigt wurde.

Am Abend ein letztes vertrautes Zusammensein in der Annakapelle mit Herrn Pfarrer Fries In diesem Rahmen wurden Hubert Kuhn und Michael Schor für sieben Wallfahrten geehrt und Inge Schnitzer für 14. Eine gelungene Wallfahrt, nichts wurde vermisst, nicht einmal die Sonne.

Ein besonderes „Vergelt`s Gott“ allen Mitwirkenden und den Sponsoren der Kleinbusse, dem Bestattungsunternehmen Schorr und unserer Stadt Zeil.  

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