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PG Am Weinstock Jesu – Frauenfrühstück des Frauenbundes

Ums Thema Zeit ging es beim Frauenfrühstück des katholischen Frauenbundes Zeil im Juli. Als Referentin war Gudrun Wurmthaler aus Coburg zu den Frauen in den Pfarrsaal gekommen. An liebevoll, mit Lavendel dekorierten Tischen, konnten die Frauen erstmal in Ruhe frühstücken, die Seele baumeln lassen und sich Zeit zum Gedankenaustausch nehmen. Beim anschließenden Referat zum Thema Zeit machte Gudrun Wurmthaler die Frauen sensibel dafür, inwieweit sie selbst über ihre Zeit verfügen. Die Referentin konfrontierte die Frauen dabei mit der Frage: „Sind sie Herrin über ihre Zeit oder leben sie fremdbestimmt“. Vielen wurde durch das bewusste nachdenken klar, in welchem Spannungsbogen zwischen selbstbestimmter und fremdbestimmter Zeit sie leben. Textpassagen aus Gedichten, Liedern und Geschichten Friedrich Rückerts, Udo Jürgens, Michael Endes Geschichte „Momo“ und die Geschichte von Antoine de Exuperys „Kleinen Prinzen“, sowie Lothar Zenetti und der Bibel zeigten die Gedanken, die sich Menschen verschiedener Epochen zum Thema „Zeit“ machten. Gudrun Wurmthaler lud die Frauen ein, in Gedanken einen ganz normalen Tag Revue passieren zu lassen. Dabei sei es wichtig zu überlegen, ob man sich für das was man tut, wirklich Zeit nimmt. Ist es nicht so, dass wir bei der einen Tätigkeit in Gedanken schon wieder bei der nächsten sind? , so die Referentin. Als „Zeitfresser“ benannte sie, wenn jemand nicht abgeben kann, zu oft Spontanentscheidungen trifft oder zuviel auf einmal will. Zeitfresser von außen können Telefon- und Emailbelastungen sein, eingeschobene Termine oder die Anforderungen vom Mann, den Kindern oder der Nachbarin. Die Referentin machte den Frauen deutlich, dass sie nicht perfekt sein müssen. Am Beispiel „Wäsche“ zeigte sie auf, dass die Mütter und Großmütter dafür einmal die Woche einen ganzen Tag lang am Waschkessel standen. Sicher tun wir uns im Zeitalter der Waschmaschine viel leichter, dafür wird aber auch rund viermal soviel Wäsche gewaschen. Im Laufe des Vortrages kristallisierte sich heraus, dass es mit der Zeit, wie mit der Arbeit sei: die einen haben zu viel und die anderen zu wenig. Gerade für ältere Menschen, die nicht mehr im Arbeitsprozess stehen, sei es schwierig mit zu viel Zeit umzugehen. Weil viele Menschen ihr Selbstwertgefühl über ihre Tätigkeiten aufbauen, verlieren sie im Alter, mit dem Wegfall der Beschäftigungen auch oft ihr Selbstwertgefühl, so die Referentin. Anstatt die Zeit tot zu schlagen, könnte man sich Zeit nehmen für Dinge die stets hintenan standen: Ausflüge, Reisen, Bilder einkleben, Zeit für andere, Zeit fürs Ehrenamt und nicht zuletzt Zeit für Gott. Gudrun Wurmthaler machte den Frauen Mut, darauf zu achten, dass ihre Lebenszeit nicht zu oft fremdbestimmt wird. Jede und jeder sollte sich immer wieder bewusst machen: Es ist meine Lebenszeit – und die ist begrenzt. Am Ende ihrer Ausführungen verschenkte sie Zeitgutscheine, auf denen die Frauen selbst eintragen sollten für was sie sich Zeit nehmen wollen. Es sei unendlich wichtig, immer wieder inne zu halten, zur Quelle zu gehen und sich Zeit für sich selbst gönnen. Die Vorsitzende des Zeiler Frauenbundes Ulrike Steigner bedankte sich bei der Referentin mit einem Blumengruß für deren gute und wichtige Gedanken zu diesem Thema. Ulrike Steigner erinnerte auch an die Frauen-Diözesanwallfahrt in Walldürn, zu der die Zeiler am 10. September mit dem Bus fahren. Anmeldungen dazu nimmt Renate Jaruschek (09524) 6534 entgegen.  

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