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PG Am Weinstock Jesu – Über fünfzig Frauen beider Konfessionen, kamen in Zeil im katholischen Pfarrsaal zusammen, um gemeinsam den Weltgebetstagsgottesdienst zu feiern, der jährlich am ersten Freitag im März weltweit begangen wird. Der Weltgebetstag ist eine internationale ökumenische Frauenbewegung. Lieder und Gebete werden jedes Jahr von Frauen eines anderen Landes vorbereitet, dieses Jahr waren es Frauen aus Malaysia.

Eine farbenprächtig gestaltete Mitte erwartete die Gottesdienstbesucherinnen. Exotische Gewürze und tropische Früchte und Pflanzen erzählten von der Flora des südostasiatischen Landes. Bibel, Koran und Pagode lagen stellvertretend für die Religionsvielfalt auf leuchtenden Tüchern.

Die Frauen aus Malaysia erzählten von ihrem Land, das ein wichtiges Einwanderungsland für Menschen aus ganz Asien ist. Die Bevölkerung ist bunt gemischt mit unterschiedlichster Herkunft. Staatsreligion ist der Islam und nur neun Prozent der Einwohner bekennen sich zu einer christlichen Religion.

Die malaiischen Frauen betonten in ihrer Gebetsliturgie, dass angesichts solcher Verschiedenheit, Toleranz und Gleichberechtigung unerlässlich seien.

So rufen sie alle auf: "Schwestern und Brüder, steht auf für Gerechtigkeit!"

Als Christinnen wollen sie nicht schweigen, wenn Menschen ungerecht behandelt werden. Um dies zu verdeutlichen, legten Olga Rüttinger, Herta Morgen, Marga Geheeb, Renate Jaruschek, Renate Berchthold, Christa Simon und Marille Schmitt die Stichworte: Ruf nach Gerechtigkeit, Einmischen, Laut werden, Mut zeigen, Hinsehen, Aufschreien und Anprangern in die Gebetsmitte.

Stellvertretend für viele engagierte Menschen in Malaysia berichtete Dora Graser über den Kampf von Irene Fernandez. Als Sozialarbeiterin gründete Frau Fernandez 1991 die Organisation "Tenaganita" (Frauenstärke), die sich um Schutz und Rechtbeistand für Frauen kümmert. Mit ihrer Gruppe macht sie die Ausbeutung weiblicher Hausangestellter öffentlich. Auch das Engagement gegen Menschenhandel ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Dafür wurde Irene Fernandez sogar verhaftet und verurteilt.

Die Gottesdienstbesucherinnen wurden aufgefordert, auch über Ungerechtigkeiten im eigenen Land und in ihrem Umfeld nachzudenken. Sie beteten gemeinsam: " Öffne meine Augen, dass ich die Not der anderen sehe!"

Mit einer grüßzügigen Spende von 260 Euro zeigten die Frauen aus Zeil ihre Verbundenheit mit benachteiligten Frauen. Das Deutsche Weltgebetstagskomitee fördert Projekte weltweit, unter anderem auch die Organisation "Tenaganita". Frau Ilse Kaden vom Vorbereitungsteam, das seit Jahren den Weltgebetstag in Zeil gestaltet und aus Frauen beider christlichen Konfessionen besteht, freute sich, diesen Betrag weitergeben zu können.

Eine Musikgruppe unter der Leitung von Monika Schraut hatte die anspruchvollen Lieder der Weltgebetstagsliturgie einstudiert und begleitete den Gottesdienst musikalisch.

Nach dem Gottesdienst konnten bei anregenden Gesprächen malaiische Spezialitäten probiert werden.

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