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PG Am Weinstock Jesu – „Es kommt drauf an, was man draus macht“

In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule (VHS) bot die Pfarreiengemeinschaft „Am Weinstock Jesu“ den Vortrag von P. Christoph Kreitmeir „Wer warten kann, hat mehr vom Leben“ an. Pfarrer Michael Erhart hieß den seit 11 Jahren in Vierzehnheiligen tätigen Priester und Sozialpädagogen in der St. Kilianskirche in  Ziegelanger willkommen. P. Christoph Kreitmeir, der sich selbst als ungeduldig bezeichnet, beschrieb verschiedene Situationen, in denen Menschen leicht die Geduld verlieren und welche Möglichkeiten des Gegensteuerns es gibt. Geschichten, Erzählungen und eigene Erlebnisse ergänzten dies. Der Satz „Es kommt drauf an, was man draus macht“ stand dabei immer wieder über seinen Aussagen. Wer kennt sie nicht, die Situationen die die Geduld oft stark auf die Probe stellen: Da ist das schier endlos klingende „Bitte warten“ am Telefon der Hotline, das Stehen im Stau, das Warten an der Kasse im Supermarkt, im Wartezimmer des Arztes oder bei der Verspätung des Zuges oder Fliegers. Sie können sich aufregen wie sie wollen, es ändert nichts an der Situation. Der Rat von P. Kreitmeir lautete, sich mit etwas beschäftigen was einem Freude macht, sich auf eine „Innere Gedankenreise“, auf Kopfkino einlassen. Er gab den Rat, das alte deutsche Sprichwort „Müßiggang ist aller Laster Anfang“ schnell zu vergessen. Besser wäre: „Müßiggang ist aller Kreativität Anfang“. Gönnen sie sich immer wieder ganz bewusst Zeiten der Entschleunigung, so der Referent.  Wer Multitasking  durch Monotasking ersetzt, erledigt seine Aufgaben bewusster und mit geringerer Fehlerquote. Geduld ist eine Eigenschaft, die den Menschen nicht in die Wiege gelegt wird. Wenn dem Säugling etwas fehlt dann schreit er und möchte es jetzt gleich und sofort haben. Menschen lernen erst im Laufe ihres Lebens, dass man nicht alles gleich und sofort bekommt. Sein Rat an Eltern und Großeltern lautete deshalb: Erfüllen sie die Wünsche ihrer Kinder nicht sofort, so bekommen diese die Chance, Geduld zu lernen. Wir selbst sollten immer wieder versuchen, auf unsere innere Spannkraft zu achten. Wer sich bewusst Auszeiten schafft und ungewollte Auszeiten mit Sinnvollem füllt, kommt dabei seinem Ziel näher. Dann wird es keine Wartezeit über die man sich ärgert, sondern ein Geschenk. Geduld gehört auch zum Glauben, so der Seelsorger und zitierte den Hl. Franz von Assisi, der Geduld mit echter Freude verbindet. Auch im Blick auf Jesus lernen wir, dass auch er viel Geduld mit seinen Jüngern hatte und sich immer wieder Auszeiten fürs Gebet gönnte. Abschließend bekamen alle Besucher noch eine Handreichung mit der „Anleitung, in acht Schritten ein geduldiger Mensch zu werden“ mit auf den Weg.

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