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PG Am Weinstock Jesu – Ein Schlag auf dem Kopf sorgte für Trugbilder

Dass ein Schlag mit einem geheimnisvollen Buch einen zu Boden haut und man als eine ganz andere Persönlichkeit wieder aufwacht, das ist ein Teil des Inhaltes der Komödie „Spuk im Pfarrhaus“, die sich die Theatergruppe der Pfarrei Sand für ihr diesjähriges Theaterstück ausgesucht hat. Bei den ersten drei Aufführungen am Wochenende im Pfarrsaal kam das Publikum der vielen komischen Szenen wegen aus dem Lachen nicht heraus und belohnte die Darsteller und Akteure mit lange anhaltenden Applaus. Zwei weitere Aufführungen des lustigen Dreiakters gehen noch am kommenden Freitag und Samstag über die Bühne.

Die Komödie beginnt mit einem Einbruch in der Kirche, bei dem das Gangster-Duo Erwin und Genoveva (Pfr. Michael Erhart und Karin Wicht) den Hl. Antonius stehlen und den Opferstock ausrauben. Weil sie dabei aber von der ständig auf Männersuche befindlichen Agnes (Edeltraud Schnapp) gestört werden, flüchten sie mit ihrer Beute ausgerechnet ins Pfarrhaus. Dort hält man sie für den angekündigten neuen Pfarrer und seine Pfarrköchin. Die eigentliche Pfarrköchin Ilse (Theresia Baum) ist von der vermeintlichen Konkurrentin jedoch nicht begeistert, will ihren Posten nicht räumen und führt deshalb weiter das Kommando.

Der falsche Pfarrer hat gleich viel zu tun ohne eine Ahnung von der Materie zu haben. Eine Beerdigung steht ebenso an wie eine Hochzeit, so dass es beim Brautgespräch mit den Brautpaar Johann und Rosa (Michael Zösch und Marie Winkler) ebenso zu komischen Verwicklungen kommt wie im Gespräch mit der Witwe Berta (Claudia Förtsch).

Der Mesner Alois (Klaus Ullrich) verbreitet die Geschichte, dass im Pfarrhaus angeblich auch noch „Gustavio der Halslose“ spuken soll. Keiner glaubt es, bis „Gustavio“ schließlich doch erscheint und sein Unwesen treibt. Nicht unschuldig daran sind Alois, der Hüter des Messweines selbst und sein Freund Jakob (Helmut Wicht), der trinkfreudige Totengräber. Die beiden sind nicht verheiratet, denn sie wollen über die Größe ihres Durstes selbst entscheiden.

Im weiteren Verlauf des Dreiakters spielt ein ominöses Buch eine Rolle. Jeder, dem aus irgendwelchen Grund das Buch auf dem Kopf geschlagen wird, fällt in Ohnmacht und wacht in Gestalt einer ganz anderen Persönlichkeit wieder auf. So auch der neue Pfarrer (Sebastian Schnapp) der sich nach einem Schlag mit dem Buch, wie drei andere auch, plötzlich für den Papst hält und sich später sogar als „Old Shatterhand“ auf Verbrecherjagd begibt, während die anderen vorgeben „Winnetou“ und bzw. seine Schwester „Apanatschi“ zu sein. Die Friedenspfeife, die sie rauchen, bekommt Apanatschi allerdings nicht.

In der weiteren Handlung des Stückes geht es auch um sehr harte eheliche Vorschriften, die später allerdings bei einem inszenierten Orakel aus dem Kleiderschrank stark relativiert werden. Auch mit weiteren Überraschungen ist in dieser turbulenten Komödie immer wieder zu rechnen, so dass es viele spaßige Szenen und witzige Geistesblitze gibt, die das Publikum immer wieder zum Lachen und zum Beifall heraus fordern.

Die Theatergruppe, die sich neben Pfarrer Michael Erhart aus Mitgliedern der Pfarrgemeinde Sand zusammensetzt, begeisterten auf der Bühne nicht nur mit ihrem schauspielerischen Talenten, sondern auch dadurch, dass sie die auf sie zugeschnittenen Rollen mit Freude und Spaß ausfüllen. Das trifft auch auf die unsichtbaren Helfer hinter der Bühne zu, denn Souffleuse Irene Mück, Maskenbildnerin Karin Wagner und Bühnentechniker Bruno Baum trugen ebenfalls zum Gelingen des wunderbaren Theaterabends in Sand bei.

Am kommenden Freitag und Samstag, jeweils mit Beginn um 20.00 Uhr, wird es im Sander Pfarrsaal noch zwei Wiederholungen der Komödie „Spuk im Pfarrhaus“ geben. Für beide Aufführungen gibt es an der Abendkasse nur noch wenige Restkarten.

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