logo pg am Weinstock Jesu

Der Impuls zu Pfingsten von Pfr. Michael Erhart zum Nachlesen und -sehen per YouTube: Video bei Youtube - Pfingsten

Impuls zum Pfingstfest

Lesung aus dem ersten Korintherbrief

Auch über die Gaben des Geistes möchte ich euch nicht in Unkenntnis lassen.
Darum erkläre ich euch: Keiner kann sagen:
Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. 
Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. 
Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. 

Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt,
Weisheit mitzuteilen, 
dem andern durch den gleichen Geist die Gabe,
Erkenntnis zu vermitteln, 
dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, 
einem andern - immer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen,
einem andern Wunderkräfte,
einem andern prophetisches Reden,
einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden,
wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten. 

Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will. 
Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, 
alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind,

einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. 
Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

Wort des lebendigen Gottes
Impuls

Pfingsten – das Geburtstagsfest unserer Kirche. Und es ist ja schön, dass es am Geburtstag auch ein Geschenk gibt. Ein solches habe ich natürlich mitgebracht. Und öffne ich den Deckel – dann finde ich eine Hostienschale mit einer Hostie. Ab heute werden wir in unserer Pfarreiengemeinschaft wieder die Eucharistie anbieten, natürlich unter den notwendigen Auflagen. Und es ist für so manche eine Freude, endlich wieder diese Form von Gottesdienst feiern zu dürfen. Gerade für diese Menschen ist das wirklich ein Geschenk. Aber ich verstehe natürlich auch alle, die jetzt noch vorsichtig, zurückhaltend sind, die sich Sorgen machen, ob dieser Zeitpunkt nicht noch zu früh ist. Corona ist schließlich noch nicht vorbei.

Ich lade uns alle ein, mal zu überlegen, wo und wie wir zu einem Geschenk für andere werden können. Da mag man sich natürlich erst mal fragen: wie soll das gehen? Aber da weise ich auf Paulus mit seiner Lesung aus dem 1. Korintherbrief hin. Er entdeckt einen bunten Blumenstrauß von Fähigkeiten, die für uns völlig ungewohnt klingen: anderen Weisheit mitteilen – prophetisch reden – die Geister unterscheiden – Krankheiten heilen – Glaubenskraft zeigen.
Paulus will uns damit aufzeigen: in jedem Menschen stecken Fähigkeiten, die einem anderen gut tun können. Es gibt keinen Menschen, der nichts kann, egal, welchen Alters. Wer jung ist, kann vielleicht leichter anpacken, wer älter ist, kann im stellvertretenden Gebet für andere hilfreich sein. So wie nachher diese Hostie geteilt wird, so sollen auch wir unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten teilen, dass wir einander zum Geschenk werden. Lassen wir uns von Gott, im Gebet, in der Feier der Eucharistie, die Kraft schenken, dass wir aufeinander zugehen, einander gut tun, dass wir uns trauen, unser eigenes Leben zu öffnen wie ich mein Geschenk, dass ich vielleicht noch entdecke, was in mir schlummert, was Gott tief in mich hineingelegt hat, ein Talent, eine Gabe, die ich zum Wohl für andere einsetzen kann und die zugleich mich selbst erfüllt. Wenn ich spüre, dass Gottes Geist mich berührt, mich meint, dass ich bei allem „Normalen“ doch ein besonderer, ein gesegneter Mensch bin, dann kann ich auch fähig werden, mich zu öffnen, das Gute weiterzugeben und so auch anderen Menschen neue Begeisterung schenken. Im Moment sind viele Herzen verschlossen wie mein Geschenk, verunsichert in diesen Zeiten, ratlos ob der Zukunft. Ich wünsche uns allen ein unglaubliches Gottvertrauen, dass in jedem von uns etwas steckt, mit dem wir einem Mitmenschen etwas gutes tun, aber gleichzeitig dadurch selbst beschenkt werden. Dann wäre Pfingsten nicht nur ein schönes Bonbon, wo es langes freies Wochenende gibt, sondern echte Kraftquelle für alle. Und DU bist ein Teil davon!

Gebet
Herr Jesus Christus, du hast uns deinen Geist geschenkt, der ein Begleiter, Kraftquelle und Beistand sein will. Stärke uns in diesen Tagen der Corona-Krise ganz besonders. Lass uns spüren, dass unser Gott uns begleitet, uns nahe ist, uns Stärke und Zuversicht schenken will bei aller Schwachheit und Ohnmacht, die wir gerade empfinden. Wecke neue Zuversicht und gib uns den Mut, dass wir einander bestärken, unsere Talente und Fähigkeiten zum Guten füreinander nutzen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Liedvorschläge: GL 346-351; 781-784
Andachtsvorschlag: GL 675,5

Meditation

Heiliger Geist
entzünde neu in uns
die Flamme der Phantasie
damit wir gute Wege gehen

Entzünde neu in uns
das Licht der Weisheit
damit wir Gut und Böse unterscheiden können

Stärke neu in uns
das Feuer der Liebe
damit wir in unseren Mitmenschen dich erkennen

Segne und entflamme uns neu
damit unser Leben heil und froh wird

Segne uns, Gott
damit uns dein Geist aufweckt
wenn wir müde und mutlos geworden sind

Segne uns und stärke uns
damit uns deines Geistes Feuer neu erfüllt
und antreibt
deine Zeugen zu sein

­