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PG Am Weinstock Jesu – wirklich grün auf der Insel

Nachdem wir heute ja von Dublin fortgezogen sind, wollte ich noch mal auf den gestrigen Abend mit dem lebendigen Dubliner Nachtleben schauen. Wenn man mit fast 20 Leuten am Abend unterwegs ist, dann ist das nicht sonderlich überraschend, dass wir nicht gerade einen großen freien Tisch für uns finden, zumal wir als schon gesetzteres Volk ein Fortgehen um 20:30 Uhr als - sagen wir mal - nicht besonders früh empfanden. Überrascht wurden wir nicht, dass es keinen gemeinsamen Tisch gab, erstaunt wurden wir schon, dass der irische Folk meist erst um 21:30 Uhr überhaupt beginnt. Nachdem wir uns aufgeteilt hatten, ein Teil ist in den Bereich Temple Bar (hat die "Bar" ja schon im Namen und da gibt es viele), war es für alle ein schöner Abend. In ganz vielen pubs spielen Musiker, manche sind vom WIrt engagiert, andere spielen nur für das ein oder andere Guiness. Wir wurden musikalisch von einem Pärchen unterhalten, festgehalten auf Bild. Die angekündigte 5-minütige Pause, die 20 Minuten dauerte, ist so ein Bild für irische Gelassenheit.
Phänomenal war es, am späteren Abend auf dem Heimweg die irische Damenwelt wahrzunehmen. Ich bin ja schon unter Tage ganz besorgt, wie teuer Stoff in Irland sein muss, dass sich Frauen nur sehr kurze Röcke leisten können, aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was man vor den Clubs sieht. Selbst unsereins macht gegen 23 Uhr dann schon mal sein Jäckchen zu, weil es frisch wird und da stehen Frauen - mit Spaghettiträgern und einem Rock, der diese Beschreibung nicht verdient. Ich dachte immer, Frauen frieren so leicht. Und die Schuhe: 10cm Absätze sind noch kein Highscore. MIr wurde gewahr: Orthopäde muss in Irland ein gefragter Beruf sein...
Heut früh hieß es dann vorerst Abschied zu nehmen von Dublin. Eine lange Fahrt in den Südwesten, unterbrochen nur von 2 Wohlfühlpausen und dem Rock of Cashel, da gibts nicht viel zu berichten, dachte ich. Weit gefehlt. Das fing schon damit an, dass wir auf die Autobahn fuhren. Da steht allen Ernstes ein Schild (etwas unscharf fotografiert), wonach Tiere nicht auf die Autobahn dürfen! Ein Glück, dass die Tiere in Irland das lesen können, bisher sind wir noch keinem auf der Autobahn begegnet. Aber wenn ich Waldi mal im Auto mitnehmen will, ist das dann erlaubt? In diesem Zusammenhang erklärte uns Reiseleiter Thomas den Aufbau der irischen Kennzeichen: 2 Ziffern, 1-2 Buchstaben und dann noch mal ein paar Ziffern. Die letzten paar Zahlen sind eher zufällig, die Buchstaben stehen für den county, in dem das Auto angemeldet wurde und die 2 Zahlen zu Beginn für das Jahr. Jetzt ist der Ire an sich aber furchtbar abergläubisch und so gibt es allen Ernstes für alle zugelassenen Autos in diesem Jahr nicht die Zahl 13, sondern die Zahl 131. Das Beweisfoto stammt von unserem Bus. Verrückt...
Nach einer kleinen Irrfahrt durch furchtbar enge Gassen, die Busfahrer und Reiseleiter den Schweiß auf die Stirn trieben (was tun, wenn da einer entgegenkommt?), trafen wir am Rock of Cashel ein, nicht ohne durch ein Radrennen ein weiteres Mal ausgebremst zu werden. Diese alte Burg der Könige von Munster ist nach wie vor beeindruckend, obwohl sie stark vom Verfall bedroht ist. Gerade die immensen Schimmelspuren an der Decke der romanischen Cormac´s-Kapelle machen deutlich, wie schlecht der Zustand dieser weit sichtbaren Anlage ist.
Das Wetter hat uns heute einen Streich gespielt. Es hat zwar nach wie vor nicht geregnet, aber als wir am Rock of Cashel waren, hat mal sowas von der Wind gepfiffen, dass es schon richtig kühl war und selbst unseren Zigarettenfreunden die Lust aufs Rauchen vergangen ist (könnte natürlich auch daran liegen, dass sie sie gar nicht anbekommen haben...). Im Lauf der weiteren Busfahrt hatten wir dann Sonnenschein...
Das konnten wir kurz in einem Ort namens Aldare nutzen, den wir wegen einer weiteren Pause zwecks Besuch der Wohlfühloasen ansteuerten. Dort gibt es Reet-gedeckte Häuser, eine alte Kirche, ein paar Klosterruinen und einen netten Park. Man kommt sich ein wenig wie in einem bewohnten Freilandmuseum vor. Da hatten wir herrlichen Sonnenschein - aber keine Zeit.
Weiter gings zu unserem Schlusspunkt nach Killarney in dem schönen county Kerry. Einen kurzen Blick über die Seenlandschaft hier (2 Bilder können das belegen) durften wir genießen, bevor wir zu unserem Hotel fuhren - bei mittlerweile 21,5 Grad! Und das um 17:45 Uhr. Das Hotel hier ist etwas einfacher und durch die größere Anzahl an Gästen war das Essen deutlich lauter. Aber schmackhaft.
Für ein gar net großes Programm war das ja mal ein umfangreicher Bericht, ob´s morgen einen gibt, weiß ich net. Wir essen zwar schon um 18 Uhr, aber das Spiel geht hier schließlich auch schon um 19:45 Uhr los. Erst mal jetzt ne Location suchen, wo wir das Spiel anschauen können.

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