logo pg am Weinstock Jesu
PG Am Weinstock Jesu – Vortrag beim Frauenfrühstück in Zeil

„Spuren hinterlassen“ lautete das Thema beim Frauenfrühstück, zu dem der Zeiler katholische Frauenbund in Zeil am Buß- und Bettag in den Pfarrsaal eingeladen hatte. Als Referentin war die Diplomtheologin und Psychotherapeutin Roswitha Hubert zu Gast. Nach einem ausgiebigen Frühstück machte die Referentin den Gästen bewusst, welche Spuren unsere Vorfahren hinterlassen haben und welche Spuren wir hinterlassen werden. Anhand von Symbolen, die sie mitbrachte, sowie Geschichten und Erzählungen machte sie die Einmaligkeit des Lebens in den je einzelnen Lebensphasen bewusst. Die Referentin machte deutlich, dass unsere Mitmenschen von unserer Geburt an versuchen, uns konform zu machen. Das beginnt schon im Kindergarten und in der Schule und endet auch nicht im Beruf. Der Auftrag unseres Lebens ist es allerdings, sich zu entfalten. Wichtig sei es, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht den, den alle gehen. Wie schön ist es im Winter die eigenen Spuren im frischen Schnee zu sehen – die würden wir nicht sehen,wenn wir den Weg gehen, den alle gehen. Es sei wichtig, dass wir immer wieder selbst die Initiative ergreifen, bewusst leben und Leben gestalten. Sehnsucht sei dabei ein wichtiger Motor. Weil meine Eltern Sehnsucht hatten, so die Referentin, bin ich. Auch der bekannte Schriftsteller Antoine de Saint Exupery schrieb: „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten Meer“. In der Bibel gibt es ebenfalls einige Beispiele, die von Sehnsucht erzählen. Den verlorenen Sohn trieb die Sehnsucht nach Hause und Maria von Magdala ans Grab Jesu. Die Sehnsucht Gottes ist der Mensch. Wenn wir diese Sehnsucht ernst nehmen, kann das prägend für unser Leben sein. Gott hat in uns zahlreiche Talente und Fähigkeiten grundgelegt, die wir entfalten sollen. Wir sind geliebte Kinder Gottes und nicht zum „Kleinmachen“ geboren. Wir sind aufgerufen, diese Fähigkeiten zu entfalten und damit Gottes Licht sichtbar zu machen. Als Roswitha Hubert dazu aufrief, fünf Talente und Stärken an sich zu entdecken, wurde den meisten bewusst, dass sie eher Schwächen von sich aufzählen könnten. Vielen wurde bewusst, dass etliches, was uns klein macht, aus der Erziehung kommt, wo wir lernten, dass Eigenlob stinkt oder wir uns nicht hervor tun sollten. Sie ermunterte die Frauen, auf ihre Talente und Fähigkeiten zu schauen und auch Gefühle zu zeigen. „Entfalten sie ihre Fähigkeiten und setzen sie diese ein“, so die Referentin. „Und haben sie keine Angst, dass etwas schief gehen kann. Kein Mensch ist perfekt. Nur wenn wir auch zu unseren Fehlern und Schwächen stehen, leben wir authentisch. Wenn wir diese Fähigkeiten und Talente, die Gott in uns Grundgelegt hat entfalten, werden wir Spuren hinterlassen, wie andere sie bei uns hinterließen.“ Im persönlichen Austausch erzählten die Frauen, wer bei ihnen Spuren hinterließ. Beim gemeinsamen Lied von „Hannes in der Knopffabrik“ ging es nicht nur darum, den Körper wieder in Schwung zu bringen und jede Menge Spaß zu haben. Das Lied machte auf lustige Weise deutlich, dass man auch mal NEIN sagen muss, wenn es zu viel wird. Die Vorsitzende des katholischen Frauenbundes Ulrike Steigner bedankte sich bei der Referentin für den tollen Vortrag, der bei vielen sicher etwas berührte.   

­