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Der Impuls zu Fronleichnam von Pfr i.R. Reiner Fries, "umrahmt" vom Blasorchester Sand, vielen Dank diesem. Die Musikvideos sind über unseren YouTube-Kanal abrufbar, der Impuls hier:

Corona und Fronleichnam 2020

Prozessionsmarsch (BOS) - YouTube-Video

Fronleichnam auf Sparflamme

Liebe Mitchristen! Wir feiern das Fronleichnamsfest in dieser merkwürdigen, verwirrten Zeit, in der der
Coronavirus so vieles durcheinandergebracht hat. Die Prozession wird aus Hygienegründen entfallen
und wir müssen die Schutzmaßnahmen befolgen, – wollen dies auch tun, damit wir uns keine Vorwürfe
machen müssen, falls es doch zu einer Ansteckung kommt. So feiern wir also nur eine Heilige Messe.
Wir feiern also in diesem Jahr gleichsam Fronleichnam auf Sparflamme!
Aber vielleicht hat diese Form der Feier auch etwas Positives. Denn sie könnte uns zum Wesentlichen
des Festes führen. Vieles, was sonst dazugehört, der äußere Rahmen läuft ja Gefahr, den Kern des Festes
zu überdecken, wie das auch bei anderen Festen der Fall ist, wie vor allem bei Weihnachten,
Erstkommunion, Hochzeiten.
Was ist nun der Kern des Fronleichnamsfestes, des „katholischsten“ aller Feste, könnte man sagen.
Das "Hochfest des Leibes und Blutes Jesu”, so heißt die offizielle Bezeichnung, gründet im letzten
Abendmahl, das Jesus am Gündonnerstags mit den Seinen gefeiert hat. Es war der Abend vor seinem To
des. Und da Jesus nichts mehr hatte, was er seinen Freunden hinterlassen konnte, als sich selbst,
schenkte er sich ihnen in den Gaben von Brot Wein: „Das ist mein Leib, das ist mein Blut.“ Die Jünger
verstanden zunächst nichts. Erst mit der Zeit wurde ihnen klar, welch kostbares Geschenk Jesus ihnen an
jenem Abend gemacht hatte. Aus diesem letzten Abendmahl hat sich die Eucharistiefeier entwickelt, das
große Zeichen der Christengemeinde. Und so ist es auf uns gekommen. Auch wir feiern immer wieder
das Abendmahl Jesu in der Heiligen Messe entsprechend seinem Wunsch: „Tut dies zu meinem Ge
dächtnis!“
Fronleichnam ist also die Erinnerung an das Lebenswerk Jesu, an seinen Sieg über den Tod und die
Zusage seiner Gegenwart. Das Fest richtet unseren Blick aber auch auf die Glaubenserfahrung, dass wir
Gemeinschaft mit Gott erfahren und in ihm eins sein dürfen und dass wir auch Gemeinschaft haben
untereinander und mit allen Christen.
Liebe Mitchristen! Normalerweise schließt sich an die Messfeier die Fronleichnamsprozession an.
Heuer – und wir hoffen nur für dieses Jahr – müssen wir auf sie verzichten.
Schade, denn die Prozession war immer ein schönes und einprägsames Zeichen, eine Demonstration
unseres Glauben. Wieviel Mühe hatten sich die Anwohner gemacht, die Häuser und Straßen zu
schmücken! Wie schön war es, wenn sich der Zug mit den vielen Ministranten und Teilnehmern durch
die Straßen unserer Gemeinde bewegte und die eindrucksvollen musikalischen Weisen der Blaskapelle
erklangen.
Heuer ist das nicht möglich aus den bekannten Hygienegründen. Alles ist nüchterner geworden,
kärglicher. In der Tat sind wir ärmer geworden. Aber vielleicht will uns Gott durch die Krise ein Zeichen
geben. Wenn das Äußere, das Drumherum wegfällt, kann aber das Wesentliche kann heller zum
Vorschein kommen. Wir können ja zunächst wieder die Heilige Messe feiern, die ja die Grundlage für
das Fronleichnamsfest ist. Dann wird es in diesem Jahr keine Prozession mit der Monstranz geben.
Da kommt mir ein interessanter Gedanke, – eine verwegene Idee: Können wir nicht selbst so zu einer
Art von Monstranz werden, ein lebendiges Zeigegefäß. Wir empfangen doch in der Messe die Hostie, den
Leib des Herrn, tragen also den Leib des Herrn in uns, wie die Monstranz die Hostie und gehen von hier
aus wieder zurück in unsere unsere gewohnt Umgebung.
Was hindert uns daran, – ja, sind wir nicht gerade dazu aufgefordert, die Liebe und die Barmherzig
keit unseres Herrn, die Güte und Menschenfreundlichkeit unsres Gottes und die Heiterkeit und Freude
des Hl. Geistes hinauszutragen in unsere Gemeinde, in unsere Häuser und Familien ? Wenn wir das
von Fronleichnam mitnehmen könnten, hätten wir das Fest nicht umsonst gefeiert, trotz Corona.

Tantum Ergo (BOS) - YouTube

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