logo pg am Weinstock Jesu

Ich sag Grüß Gott, hallo, helau,

ich wieder mal aufs Jahr so schau

mit einem christlichen Draufblick,

da kriegt mein Aug´ fast einen Knick.

Da haben wir grad Wort´ gehört,

die haben manche fast verstört,

„liebt eure Feinde, hasst sie nicht“,

ja ist der Kerl denn echt noch dicht,

in welcher Welt denn lebt nur er,

das geht doch gar nicht – oder schwer?

Nun, wenn ich auf Politik so schaue,

ich vielen das nicht so zutraue.

Früher war ich ja naiv

und dachte, da liegst du nicht schief,

dass mit dem „Nächsten“ ist gedacht,

der nächste Mensch, der dich anlacht.

Heute hab ich das Gefühl,

bei so viel Wirr und viel Gewühl,

dass man nur meint, fast königlich:

der nächste Mensch, das bin nur ich!

Was int´ressiert mich der am Rand,

wie der da hinkam, aus welch´ Stand,

ob jung, ob alt, ob Mann, ob Frau,

wems schlecht geht, den juckt keine Sau.

Das macht mich manchmal fast schon wild,

Politiker sind kein Vorbild.

Doch schlimmer als die Ignoranz

ist AfD ihr´ Arroganz.

Das Menschenbild, das sie erzählen,

das viele Leute auch noch wählen,

weil sie denken: Alternative

und wenns auch nur ist eine schiefe,

dies Bild ist einfach unerhört,

da sind ganz viele nur gestört.

Nun kann ich da ganz viel ja sagen,

die Kirche tut ja eh nur klagen.

Doch wollt ihr hören mal paar Zeilen,

die taten ihrem Mund enteilen,

die sie bei Reden wirklich sagten,

die auszusprechen sie echt wagten?

„Bescheidenheit bei der Entsorgung von Personen ist unangebracht“,

tja, hat ein Jörg Meuthen mal gesagt.

„Wir sollten eine SA gründen und aufräumen“,

so tat ein Andreas Geithe schäumen.

„Brennende Flüchtlingsheime sind kein Akt der Aggression“.

So Sandro Hersel im O-Ton.

„Das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt“,

so sieht Björn Höcke seine Welt.

„Das Pack erschießen oder zurück nach Afrika prügeln“,

das ist Dieter Görnerts Weg fürn Frieden.

Das lässt sich aber auch noch steigern,

weil manche halt ihr Hirn verweigern:

„Ich wünsche mir so sehr einen Bürgerkrieg und Millionen Tote. Frauen, Kinder. Mir egal. Es wäre so schön. Ich will auf Leichen pissen und auf Gräbern tanzen. Sieg heil.“

So nimmt Marcel Grauf mit Worten teil.

Blöd für die AfD nur ist,

das Internet halt nix vergisst.

Wohin das so kann alles führen,

das musst mer diese Woche spüren.

„Ihr sollet eure Feinde lieben“,

sind Jesu Worte übertrieben?

Oder sind sie doch als Gegenwert

für Höcke, Gauland nicht verkehrt?

Es kann jetzt wirklich keiner sagen

und irgendwann darf niemand klagen,

wenn wieder herrscht Diktatur-Frust:

„ich habe das ja nicht gewusst.“

Wer fremde Menschen nur verachtet,

ihn´ gar noch nach dem Leben trachtet,

nur weil sie tun, was wir auch würden,

hätt´ wir zu tragen solche Bürden,

da hin zu geh´n, wo´s dir geht besser,

sind ja nicht alles Menschenfresser,

für den ist Menschlichkeit weit weg,

der int´ressiert sich einen Dreck

um das, was Menschen noch verbindet,

und das, was Jesus hat verkündet.

Ich bin mir sicher, Gauland wäre,

der erste, wenn Klogang wird schwere,

der dann nach einer Polin ruft,

die einfach billig eingestuft,

der würde ja nur sagen dann,

ne Deutsche ich nicht zahlen kann.

Die Drecksarbeit, die könn´ sie machen.

Ansonsten ham sie nix zu lachen.

Wie anders Jesu Wort da eben:

„Bittet, dann wird euch gegeben.“

Für ihn ham Menschen keine Klasse,

schon gar nicht eine Herrenrasse.

Für ihn sind alle Menschen gleich,

von nah und fern, ob arm, ob reich,

keiner soll sich besser mein´,

wir alle sollen bittend sein.

Nen Christ erkenn´ man da daran,

dass er mit and´ren lachen kann,

und nicht nur über an´dre Leute,

so wie diese rechte Meute,

der dir auch hilft in mancher Not

und nicht groß grölt: geh weg, sei tot.

Es wird nur miteinander geh´n,

sonst wird die Zukunft echt nicht schön.

Wir sollen auch vollkommen sein,

so schärft´s uns Jesus heute ein.

Wenn ich mein Brötchengeber seh´,

dann tut dies Wort schon beinah´ weh.

Denn was da kommt so aktuell,

vom Vatikan, mal lahm, mal schnell,

das ist doch meist recht unerquicklich,

ich les die Zeitung schon ganz zittrig,

weil wieder es nur Kämpfe gibt

und keine Botschaft: seid geliebt.

Nun gut, ich möchte echt nicht sein:

der Papst, das Amt ist grad nicht fein.

Und um so schwerer wird es noch,

das ist doch wirklich schon ein Joch,

wenn dann dein Vorgänger mischt sich ein,

statt wie versprochen still zu sein.

Franziskus tu ich da bedauern,

ein wenig tu ich dennoch trauern,

dass eine Chanc(e) wurd nicht genutzt,

Erneuerung erneut getrutzt,

vom Amazonas kam die Idee,

viri probati wär´n doch ok.

Natürlich kam das römisch´ Nein,

ach man, das kann doch fast nicht sein.

Wir sehen hier mit großen Sorgen

auf das Heute und das Morgen,

wer soll noch in der Kirche denken,

anführ´n, motivieren und auch lenken,

klar geht schon lange mehr nix ohne

Ehrenamtliche, ja keine Bohne,

doch tät es gut, wenn man noch hätte,

zumindest an so mancher Stätte,

ne Bezugsperson vor Ort,

die leistet ihre Dienste dort

und gibt der Kirche ein Gesicht,

wir Pfarrer schaffen das so nicht.

In jedem Jahr hör´n 10 12 auf,

einer fängt an, ja welch ein Lauf.

Selbst wenn ich nicht gut wär in Mathe,

das kriegt doch jeder auf die Platte:

da bleibt nicht mehr so übrig viel,

man das in Rom so haben will?

Wir merken es ja dies Jahr auch,

ich freu mich nicht grad in den Bauch,

dass Bernhard uns dann wird verlassen,

mit 63, kaum zu fassen,

Stell´ ausgeschrieben, so der Brauch,

wie 65 and´re auch,

allein 9 Stell´n im Dekanat,

für die man keine Leute hat.

Dass man dann sagt: nur weiter so?

Mich macht das nicht so wirklich froh.

Ich kann halt einfach nur vertrauen,

darauf ich tu auch wirklich bauen,

dass wir einander unterstützen,

mit den Talenten uns auch nützen,

zusammen können wir doch was

und dann macht Kirche auch noch Spaß.

Ein großes Thema unbenommen

ist letztes Jahr groß aufgekommen.

Es geht da um den Klimaschutz,

um unsre Umwelt und viel Schmutz.

Ich find es richtig und auch gut,

dass man da auch mal etwas tut.

Ein weiter so geht da auch nicht,

sonst macht die Welt auch einmal dicht.

Manch Vorgeh´nsweise ist zwar fraglich,

das Thema ist halt nicht behaglich,

und bei dem Wort Veränderung

kommt nicht so jeder gleich in Schwung.

Das kennen wir als Kirchens sehr,

da brauch ich gar nix sagen mehr.

Es mag so manchen fast erstaun´,

man Thema Schöpfung tut anschau´n,

was unser HERR dazu gesagt:

nix! Warum? Wurd nie gefragt.

Zu seiner Zeit nicht aktuell,

bei uns muss manches gehen schnell.

Doch glaube ich, bei seinen Worten,

da kann man ihn ganz gut verorten.

Wer für die Menschen tritt so ein,

der wird kein Umweltsünder sein.

Der Respekt, den er verlangt,

den jeder Mensch von Gott verdankt,

ja, den erwartet er durchaus

für unser gemeinsames Haus.

Für diese unsre eine Erde,

dass sie heil bleibt oder auch werde,

gibt’s für uns Christen einen Schritt:

na selbstverständlich: ich mach mit.

Von Jesus gibt es viel zu lernen,

wenn wir uns von ihm nicht entfernen,

sein Wort der Liebe noch ernst nehmen,

uns unsres Glaubens auch nicht schämen,

dass mutig wir dann Zeugnis geben,

für Mensch, Natur und für das Leben.

Der Weg der Liebe ist der wahre,

das sind die Worte Jesu klare,

wir brauchen keinen Hass und Streit,

das hatten wir vor ein´ger Zeit,

ich möchte keine Bomben seh´n

und Menschen ins KZ tun geh´n.

Ich möchte mit den Menschen lachen,

wenn wir gemeinsam Dinge machen,

die Natur so gut bewahren,

vor manch unnötigen Gefahren.

Uns ist geschenkt ne schöne Welt,

bewahrt sie unterm Himmelszelt.

Und Gott vertraut nicht nur auf sich:

Er vertraut auf - Dich und mich.

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