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PG Am Weinstock Jesu – Fest am Mittwoch

Am Mittwoch 14. August ist um 18.30 Uhr die Einweihung des neuen Freialtarplatzes mit Segnung von Altar und Ambo, durch Weihbischof Ulrich Boom, zu der die gesamte Bevölkerung herzlich eingeladen ist.

Im Zusammenhang mit der Neugestaltung dieses Gottesdienstplatzes wurde auch auf der nordwestlichen Seite der Wallfahrtskirche eine Umgestaltung vorgenommen. Auf Vorschlag einer Gruppe von aktiven „Käppelesfreunden“, die schon seit Jahren das Umfeld des Käppele verschönern und pflegen, wurden drei große steinerne Findlinge aufgestellt. Die Steine, die rechtzeitig zur Einweihung des Freialtarplatzes kamen, sind mit den jeweiligen Jahreszahlen versehen und verweisen auf den historischen Werdegang der Bergkapelle.

 1727 In diesem Jahr erfolgte der Bau einer kleinen Kapelle durch den Zeiler Ratsherrn und Steuereinnehmer Johann Wernhammer.

1897 In diesem Jahr wurde der Bau der heutigen Bergkapelle vollendet. Den Anstoss dafür gab damals der Zeiler Pfarrer Karl Link nach einer Lourdes-Wallfahrt.

 1997 In diesem Jahr wurde die Neugestaltung der jetzigen Wallfahrtskapelle abgeschlossen, es war in der Amtszeit von Pfarrer Alfred Östreicher.

 Drei kleinere unansehnliche Flächen, die bisher immer mit einem spärlichen Graswuchs begrünt und nicht gut zu pflegen waren, bekamen nun je einen großen Findling aus weißem Sandstein. Das gleiche Material wurde schon 1897 beim Kapellenneubau verwendet.

 Bei den Überlegungen, wie man zu dem passenden Material kommen könnte, erinnerten sich mehrere Personen an den Seniorchef der ehemals in Tretzendorf und jetzt in Bamberg angesiedelten Firma Natursteinwerk Hermann Graser.

 Dieser hatte in seiner Jugend von 1953 bis 1956 beim Zeiler Steinmetzgeschäft Martin Weinig (mit eigenen Steinbrüchen) seine Berufsausbildung als Steinmetz erhalten. Dabei fuhr er täglich bei Wind und Wetter vom Wohnort Trossenfurt nach Zeil und wieder zurück als Beifahrer auf dem Motorrad mit seinem Vater, der im gleichen Betrieb arbeitete. Wenn das Motorrad einmal streikte, wurde notgedrungen für den Weg zur Arbeit auf ein Fahrrad umgestiegen.

 Nach seiner Lehrzeit ging Hermann Graser als Geselle auf berufliche Wanderschaft, um sich auf vielen fremden Baustellen zu bewähren und Berufserfahrung zu sammeln. Im Jahr 1965 gründete er einen eigenen Steinmetzbetrieb, der heutzutage bereits von seinen beiden Söhnen Hermann jun. und Martin erfolgreich geleitet wird.

 Als Hermann Graser sen. auf die benötigten Materialien angesprochen wurde und den geplanten Verwendungszweck erfuhr, gab es von ihm ohne Zögern eine positive Antwort. Bei Gesprächen mit ihm erzählt er immer noch von seiner Lehrzeit in Zeil und den vielen Bekannten, wo er schon damals täglich das Glockengeläute vom Berg hörte, war es zur Mittasgspause oder zum Feierabend. Besonders gern erinnert er sich an den damaligen Arbeitskollegen Hans Tully, der mit seiner Familie auf dem Kapellenberg wohnte und mit seinen Angehörigen den Kirchendienst versah. Wenn Hans Tully vom Berg herab kam um in der Stadt zu arbeiten, hatte er immer einen Graskorb auf dem Rücken, in dem das Steinmetzwerkzeug verstaut und bequemer zu transportieren war.

Die gesponserten drei Findlinge wurden vom Zeiler Steinmetzmeister Andreas Brecht „in Form“ gebracht und beschriftet. Dieser hat ebenfalls einen langjährigen Bezug zu dem Bauwerk, denn sein Großvater Johann Brecht war schon beim Baubeginn an der Bergkapelle 1894 als junger Steinmetz bis zur Fertigstellung beschäftigt und begann anschließend seine berufliche Wanderzeit zu anderen Baustellen.

( Heinrich Weisel / Brigitte Hamm )



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