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„Geht die Sonne auf im Westen, musst du deinen Kompass testen“, lautete das Motto des 6. Motorradgottesdienstes in Zeil. Gemeinsam mit Pfarrer Michael Erhart, der selbst begeisterter Motorradfahrer ist, feierten viele Biker, die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft „Am Weinstock Jesu“, sowie weitere Gläubige im Caritasgarten vor dem Fotomuseum den Gottesdienst. Musikalisch begleitet wurde er von der Kirchenband „Cyriakus“ aus Staffelbach, die mit ihrer Musik und dem Gesang zu Fröhlichkeit und Gemeinschaft beitrugen. Während die Ministranten am Zugangsweg Spalier standen, fuhr Pfarrer Michael Erhart auf seinem Motorrad an ihnen vorbei zum Altar. Nachdem der Seelsorger sein liturgisches Gewand übergezogen hatte, legte er sich stilecht noch eine passende „Bikerstola“ um - eine schwarze Lederstola mit Fransen. Er bat Gott um „Weitsicht, Vorsicht und Übersicht im Straßenverkehr“, sowie auf allen Wegen des Lebens. Zur Predigt bekam jeder Gottesdienstbesucher einen kleinen Kompass – ein „Werkzeug“, das Orientierung verschafft. In den Predigtgedanken zog Pfr. Michael Erhart dann immer wieder Parallelen vom Kompass in den Händen, zur Orientierung im Alltag und im Glauben mit Gott als Kompass des Lebens. Das -N- wie Nord könne für „Nachsicht“ stehen, dass ich innere Gelassenheit zeige und mich nicht gleich über jeden Fahrfehler des anderen aufrege. Das -O- wie Ost könne für Orientierung stehen. Wenn wir uns am HERRN orientieren und seinen Eigenschaften wie Wertschätzung und Nächstenliebe, sind wir auf dem richtigen Weg. Das -S- für Süd könne auch für Schönheit stehen. Es ist immer wieder gut, die Schönheit der Natur und die Kostbarkeit des Lebens wahrzunehmen und nicht immer nur mit dem Blick des Neids auf andere zu schauen. „La Vita è bella“ - „Das Leben ist schön“. Und schließlich könne das -W- wie West für Weitsicht stehen – etwas im Straßenverkehr ganz wichtiges. Weitsicht wünschte der Seelsorger aber auch im Leben jedes einzelnen, was den Glauben betrifft – eine Weitsicht für Heute und in Ewigkeit. In den Fürbitten wurden alle Menschen mit ins Gebet genommen, die in irgendeiner Weise mit dem Straßenverkehr verbunden sind – die Verkehrsteilnehmer, sowie Rettungs- und Hilfskräfte bei Unfällen. Ein besonderes Gebetsgedenken galt der in der zurückliegenden Woche tödlich verunglückten Bikerin. Pfarrer Michael Erhart dankte allen, die zum Gelingen des Motorradgottesdienstes beitrugen, allen voran Birgit Ehehalt vom Vorbereitungsteam. Die Bikerin freute sich, dass so viele der Einladung gefolgt waren und zum Gottesdienst kamen. Sie lud ein zur Motorrad-Wallfahrt, die am 10. September 2017 zum Kreuzberg bei Hallerndorf führt. Nach dem Gottesdienst segnete Pfarrer Michael Erhart auf dem Schulhof die Biker und Bikerinnen mit ihren Maschinen. Rund 100 Motorrädern in allen Größen und Stärken, Fabrikaten und Modellen. Für jeden der Fahrer hatte der Seelsorger schließlich ein paar persönliche Worte und Wunschgedanken. Ein gemütliches Beisammensein, sowie eine gemeinsame Motorradausfahrt schlossen sich an.